23. August 2016

Die Stadt hat erneut unerwartet Millionen an Gewerbesteuer eingenommen

Schwalbach wird immer reicher

Die Firmen im Gewerbegebiet am Kronberger Hang sorgen weiter für einen Geldregen über Schwalbach. Und auch die Aussichten sind gut. Foto: Schlosser

In ihrem jüngsten „Bericht zum Stand des Haushaltsvollzugs“ für das erste Halbjahr 2016 berichtet Bürgermeisterin Christiane Augsburger von beinahe unglaublichen Zahlen. Schon jetzt ist mehr Geld eingegangen als für das ganze Jahr eingeplant war. Und auf den Tagesgeldkonten lagern fast 90 Millionen Euro.

„Die Erträge zogen im zweiten Quartal spürbar an“, heißt es in den Bericht zu Beginn recht zurückhaltend. Tatsächlich legten die Steuereinnahmen um 41 Millionen Euro zu, so dass bereits zur Jahresmitte rund 20 Prozent mehr Geld in der Stadtkasse eingegangen ist als für das gesamte Jahr vorausberechnet war.
Ursache für den Geldsegen ist wieder einmal die Gewerbesteuer. Nach Angaben der Kämmerei führten Steuernachzahlungen zu einem „erheblichen Steuermehrertrag“. Außerdem gab es auf die hohen Nachzahlungen mit rund zehn Millionen Euro noch reichlich Zinsen. Im ersten Halbjahr hat die Stadt Schwalbach insgesamt rund 67 Millionen Euro eingenommen.
Höhere Einnahmen führen bei Städten immer aber auch zu höheren Ausgaben, da ein großer Teil des Geldes über Umlagen an Kreis und Land abgegeben werden muss. Laut dem Bericht von Christiane Augsburger musste Schwalbach allein im zweiten Quartal 29 Millionen Euro bezahlen. „Die übrigen Aufwendungen fallen dagegen kaum ins Gewicht“, heißt es in der Vorlage. Etwas mehr als acht Millionen Euro hat die Stadt in den ersten sechs Monaten für den laufenden Betrieb ausgegeben, was in etwa dem Haushaltsplan entspricht. Kaum Geld hat die Stadt im ersten Halbjahr investiert. Ganze 50.000 Euro wurden bisher für die verschiedenen Bauprojekte bezahlt. Als Grund nennt Christiane Augsburger, dass der Haushalt erst im März von Kreis genehmigt worden ist und die für 2016 geplanten Vorhaben erst danach begonnen werden konnten.
Geradezu märchenhaft ist der aktuelle Kontostand der Stadt Schwalbach. Zum 30. Juni war die Stadtkasse mit flüssigen Mitteln in Höhe von 86,8 Millionen Euro gefüllt, wobei mindestens die Hälfte für weitere Umlagezahlungen zurückgestellt werden muss.
Auf den Rest des Jahres blickt Christiane Augsburger optimistisch. In ihrem Bericht schreibt sie: „Zu Beginn des dritten Quartals zeichneten sich bisher keine wesentlichen Änderungen ab, die darauf schließen ließen, dass sich die Haushaltslage wesentlich verschlechtern wird.“ Die konjunkturellen Aussichten seien weiterhin günstig und die Flüchtlingssituation habe sich entspannt. Daher rechnet die Bürgermeisterin damit, dass das Jahr nicht mit dem eingeplanten Minus in Höhe von über vier Millionen Euro enden wird, sondern mit einem Gewinn für die Stadt. MS

 

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