26. Januar 2018

Bauarbeiten nach vier Monaten abgeschlossen – Urnenwände für 100.000 Euro

Neuer Weg im alten Friedhof

Komplett neu angelegt wurde der 130 Meter lange Hauptweg auf dem alten Friedhof. Rechts die neuen Kolumbarien, die bis zu 80 Urnen aufnehmen können. Foto: Brenzel

Im alten Friedhof wurde in den vergangenen gut vier Monaten eine ganze Reihe von Arbeiten durchgeführt. Gestern stellte Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) das Ergebnis vor.

So wurde zum Beispiel der Hauptweg erneuert. Er verbindet den Haupteingang an der Hauptstraße/Ecke Bahnstraße mit dem Eingang an der Altkönigstraße. Der 2,70 Meter breite und 130 Meter lange Weg wurde von Grund auf neu gebaut, mit einer Pflasterzeile aus Sandstein eingefasst und mit einer wassergebundenen Decke aus Felsenkies versehen. Vor dem Haupteingang wurde der Hang am Wegrand mit Stahlwinkeln abgefangen. Die Kosten dieses Wegebaues betragen gut 150.000 Euro und liegen nach Angaben der Bürgermeisterin damit im Kostenrahmen.
Zweitens wurden für knapp 100.000 Euro am nordwestlichen Ende des Friedhofes Urnenwände aus Granit errichtet. Die sogenannten Kolumbarien bieten Platz für 80 Urnen. Auch Bäume wurden gepflanzt, denn die alte Birken mussten im Frühjahr gefällt und durch 16 neue ersetzt werden. Landschaftsarchitekt Bernd Waldvogel wählte eine Sorte mit besonders heller weißer Rinde aus. Und ab März sollen dann an die 1.000 Wildkrokusse aufblühen, deren Zwiebeln ebenfalls schon in der Erde sind.
Das alte Tor an der Altkönigstraße wurde ausgetauscht. Der Verschönerungsverein hat die kosten von fast 13.000 Euro für das neue Tor übernommen. Die neue Mauer am Eingang erhielt eine Sandsteinabdeckung und einen Sandsteinsockel, die der Mauer an der alten Schule ähneln. Die Kosten hierfür betragen insgesamt 35.000 Euro. Tor und Torpfosten am Haupteingang sollen im Frühjahr bei trockenerem Wetter restauriert werden.

Der Eingang an der Altkönigstraße vor einem Jahr…

… und heute. Für das Tor spendete der Verschönerungsverein fast 13.000 Euro. Fotos: Schlosser/Brenzel

Christiane Augsburger ist vom Ergebnis der Arbeiten angetan. „Das ist ein Kleinod mitten in der Stadt und ein Ort, an dem man

Schwalbacher Geschichte erleben kann“, sagte sie bei einem Pressegespräch zum Abschluss der Bauarbeiten. Sie selbst wolle auch einmal dort bestattet werden.
„Mit diesen Maßnahmen sind der zweite und der dritte Bauabschnitt mit dem Ziel einer besseren und attraktiveren Gestaltung des alten Friedhofes abgeschlossen. Die neuen Kolumbarien werden sicher gut ankommen.“ Laut Augsburger gibt es beim Friedhofsamt und der Stadtverwaltung bereits Anfragen. Besonders dankte die Bürgermeisterin dem Verschönerungsverein: „Das neue Tor an der Altkönigstraße sieht nicht nur schön aus, es passt auch gut in die Umgebung.“
Dem Vorsitzenden des Verschönerungsvereins, Dieter Kunze, liegt der alte Friedhof schon lange am Herzen. „Wir sind froh, dass es nun voran geht und hoffen, dass künftig noch weitere Bestattungsmöglichkeiten angeboten werden.“ Wie berichtet hatte der Verein im vergangenen Jahr ein umfassendes Konzept für die zukünftige Nutzung des alten Friedhofs veröffentlicht.
Dieser ist rund 10.000 Quadratmeter groß. Laut Plan gibt es rund 800 Grabstätten. Die letzte Erdbestattung fand allerdings am 20. Dezember 2001 statt. Seit 2004 können jedoch wieder Urnen auf dem Alt-Schwalbacher Friedhof beigesetzt werden. Der Friedhof ist bereits auf einer alten Schwalbacher Karte von 1670 eingezeichnet. Laut Stadtarchivar Dieter Farnung dürfte er sich dort schon seit etwa 1280 befunden haben, weil hier – außerhalb des Ortes – auch die erste Kirche stand. Seine heutige Form bekam der Friedhof bei einer zweiten Erweiterung in den Jahren 1942/43. Zu Beginn der 60er-Jahre war eine vollständige Belegung des Friedhofes absehbar. Im Zusammenhang mit dem Bau der Limesstadt wurde daher der neue Waldfriedhof geplant, der seit 1967 genutzt wird. red/db

 

 

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