21. März 2018

Gutachter prüft Wasserschaden in der Flüchtlingsunterkunft „Am Erlenborn“

Schuldiger wird noch gesucht

Geschlossen ist das Tor der Flüchtlingsunterkunft „Am Erlenborn“. Wegen Feuchtigkeitsschäden mussten im Februar alle 71 Bewohner ausziehen. Foto: Leyendecker

In der Flüchtlingsunterkunft „Am Erlenborn“ sind die Briefkästen zugeklebt. „Unterkunft nicht mehr in Betrieb!!!“ heißt es auf einem Zettel samt Main-Taunus-Kreis-Logo. Wie lange die Sanierung der erst anderthalb Jahre alten Einrichtung dauert, ist noch offen.

An der Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende heißt es momentan: Gutachter statt Bewohner. Ein Wasserschaden und Schimmelbildung hat die Unterkunft unbewohnbar gemacht. Die 71 Bewohner wurden auf Unterkünfte im ganzen Main-Taunus-Kreis umgesiedelt. Das rote Gebäude nahe den Tennisplätzen war im Jahr 2016 in Modulbauweise aus Holz gebaut worden. Dies rief Skepsis hervor, ob diese Bauweise auf diesem Untergrund auch geeignet sei. Heute indes haben die Skeptiker allen Grund anzunehmen, ihre Befürchtungen hätten sich bewahrheitet. Jedoch gibt es immer noch viele offene Fragezeichen.
Momentan erstellt ein Sachverständiger ein Gutachten, um die Schäden beziffern zu können. In der vergangenen Woche waren häufig Bauarbeiter mit Atemschutzmasken zu sehen. Der Sprecher der Kreisverwaltung, Dr. Johannes Latsch, betont, dass erst das Gutachten erstellt werden müsse, bis man Angaben über den Umfang des Schadens machen kann. Regressansprüche, so Johannes Latsch, könnten erst geprüft werden, wenn ein konkretes Ergebnis zur Schadensursache feststeht.
Berücksichtigt man den momentanen Stand der Dinge müsse, so Johannes Latsch, mindestens der gesamte Bodenbelag inklusive Estrich im Erdgeschoss beider Gebäude sowie ein Teil der Innenverkleidung und Dämmung entfernt werden. Erst die Vorlage des Gutachtens würde absehen, welche Arbeiten noch erforderlich sind und wie lange diese dauern werden.  Der Kreis arbeite daran, dass Gebäude „schnellstmöglich wieder herzustellen“ und die Regressfrage zu klären, betont Johannes Latsch. Sicher ist jedoch, dass der Kreis nicht auf den Sanierungs- und Reparaturarbeiten für die 1,6 Millionen Euro teure Einrichtung sitzen bleiben will. fl

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