2. Oktober 2014

Statt die Preise zu senken verlangt RWE für 2013 von den meisten Kunden mehr Geld

Fernwärme schon wieder teurer

Nach Auswertung der außergewöhnlich spät versandten Abrechnungen für das Jahr 2013 steht für die Interessengemeinschaft Fernwärme fest, dass die Schwalbacher Fernwärmekunden schon wieder mehr für die gelieferte Wärme bezahlen sollen.

Das Versorgungsunternehmen RWE ED hat nach Angaben der Interessengemeinschaft trotz eines laufenden Kartellverfahrens und im Gegensatz zu anderen Fernwärmeversorgern, die nicht mehr verlangen als im Vorjahr, die Fernwärmepreise um etwa zwei Prozent erhöht. „Zweifellos eine Belastung für die laufenden Gespräche der Stadt mit der RWE, bei denen es um eine zeitgemäße Tarifstruktur, angemessene Preise und um die Möglichkeit geht, der RWE wieder einen neuen befristeten Versorgungsvertrag einzuräumen“, schreibt Arnold Bernhardt, der Sprecher der Initiative in einer Pressemitteilung.

Nachdem sich in den vergangenen Jahren die Tarife dem Durchschnittspreis immerhin schon angenähert hatten, sei der Abstand nun wieder größer geworden. Statt des durchschnittlichen Wettbewerbspreises von 112 Euro brutto für die gelieferte Megawattstunde Fernwärme sollen nach den Berechnungen der Interessengemeinschaft über 80 Prozent der Schwalbacher Kunden mehr bezahlen. Bei einem gut gedämmten Reihenhaus soll das etwa 150 Euro brutto ausmachen. Betroffen seien vor allem Kunden mit vergleichsweise geringem Verbrauch. Arnold Bernhardt: „Grund dafür sind zu einem guten Teil die hohen und unflexibel nach Quadratmeter Wohnfläche berechneten Grundpreise.“

Dass die gegenwärtigen Tarife Grundlage für eine Einigung sein könnten, ist für die Interessengemeinschaft deshalb kaum vorstellbar. Zudem wehrt sich die IG gegen die „frei erfundene Behauptung“ von RWE ED, die Initiative habe die Preise im Schwalbacher Versorgungsgebiet als wettbewerbsfähig bezeichnet. „Gäbe es im Versorgungsgebiet Schwalbach freien Wettbewerb, würden die Schwalbacher wohl geschlossen zur deutlich günstigeren Mainova, dem Fernwärmeversorger im benachbarten Frankfurt wechseln“, heißt es in der Pressemitteilung.

Wenn bei RWE ED kein Umdenken einsetzt, fordert die Interessengemeinschaft, dass die Bemühungen um einen Erwerb des Heizwerkgrundstücks in der Adolf-Damaschke-Straße auch ohne neuen Vertrag zwischen RWE ED und Nassauischer Heimstätte forciert werden.

Nicht mehr als im Vorjahr müssen bis auf weiteres die Mitglieder der Interessengemeinschaft bezahlen. Sie beziehen die Wärme bis zur Klärung der gesamten Angelegenheit vorerst für den durchschnittlichen Wettbewerbspreis von 112 Euro brutto je Megawattstunde. Umfassende Informationen über die bisherigen Aktionen, Erfolge und Perspektiven erteilt die Interessengemeinschaft bei ihrer nächsten Info-Veranstaltung am Mittwoch, 22. Oktober, im Bürgerhaus. red

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