4. Dezember 2014

Bilanz der Schwalbacher Tafel – Die meisten Nutzer kommen aus Schwalbach

„Auf Dauer unverzichtbar“

Zurzeit gehen mehr als 1.000 Personen regelmäßig zur Schwalbacher Tafel. Das geht aus dem Bericht der Tafel für das Jahr 2013 hervor, der vor einigen Wochen veröffentlicht wurde. Die Bedürftigen stammen aus Schwalbach, Eschborn, Sulzbach und Bad Soden.

In den Nachrichten ist immer die Rede von der Armut in Afrika oder in anderen ärmeren Ländern der Welt, aber in Deutschland gibt es auch Bedürftige, die Hilfe brauchen. Natürlich ist es hier noch lange nicht so schlimm wie in Afrika, aber trotzdem gibt es auch hierzulande Menschen die zumindest in relativer Armut leben. Die Schwalbacher Tafel kümmert sich um alle, die nicht so viel haben.
Seit der Eröffnung 2007 wurden 840 Tafelausweise vergeben. Davon waren Ende 2013 noch 410 gültig, mit denen insgesamt 1.110 Menschen versorgt werden. Ein TafeTafelausweis bezieht sich also durchschnittlich auf drei Personen. Unter den Tafelkunden sind 410 Kinder, die wöchentlich mit ihren Eltern zur Tafel gehen. Allein 2013 kamen ungefähr 420 Bedürftige dazu.
Die meisten Tafelkunden, rund 550 Personen, wohnen in Schwalbach. 270 Personen stammen aus Eschborn, 170 aus Bad Soden und 80 Personen aus Sulzbach. 40 Bedürftige sind in anderen Orten ansässig.
Um zu prüfen ob die Tafelkunden wirklich bedürftig sind, wird jeder einer Bedarfsprüfung unterzogen. Es wird geschaut, ob und welche Art von Hilfe oder Beratung sinnvoll ist. Wenn Beratung nötig ist, hilft die pädagogische Mitarbeiterin des Diakonischen Werks. Bei Personen mit niedrigen Einkommen findet jährlich eine Überprüfung des Tafelausweises statt, bei Rentnern alle zwei Jahre.
Der Tafelladen in der Spechtstraße gibt seit Oktober 2013 dreimal pro Woche statt zuvor zweimal pro Woche Lebensmittel aus. Alle Tafelkunden sind in sechs Gruppen eingeteilt. Pro Tag kommen zwei Gruppen. Ausnahmen macht die Tafel bei Familien ab fünf Personen oder Alleinerziehenden mit drei oder mehr Kindern, die zweimal pro Woche kommen dürfen. Vor der Essensausgabe am Samstag wird Kaffee und Kuchen bereitgestellt. Das erleichtert das Warten auf die Lebensmittel und es werden Freundschaften geschlossen. Gerade für ältere oder alleinstehende Kunden ist das ein Grund mehr zu Tafel zu gehen.
Nach Angaben von Andrea Fügen von der Schwalbacher Tafel sind die Sozialsicherungssysteme in Deutschland „nicht mehr armutsfest“. Die Tafel sei ein fester Bestandteil der Armutsversorgung. „Die Schwalbacher Tafel ist zu einer Institution im Gemeinwesen geworden und auf unabsehbare Zeit unverzichtbar“, schreibt Andrea Fügen in ihrem Bericht. aw

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