Wenn junge Menschen im Stadtgebiet negativ auffallen, Party feiern, Alkohol trinken, Müll hinterlassen, laut sind, wird der Ruf nach Ordnungsmacht und Streetworkern laut. Denn schnell ist da die Rede von „Randale“ und Belästigung. Die Stadt Schwalbach nimmt die jüngsten Beschwerden aus der Sauererlenstraße zum Anlass, die Arbeit der „Streetworker“ vorzustellen.
Bei den Jugendlichen bekannt zu sein, mit ihnen im Gespräch und vertraut zu sein, ist danach Voraussetzung, um gezielt Angebote unterbreiten zu können. Es ist aber auch Voraussetzung, um Probleme zu erfahren, bei denen Erwachsene Hilfestellung leisten können. „Insofern ist das Unterwegssein nur ein Teil der mobilen Jugendarbeit“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die „Streetworker“ können Hilfe bei der Bewerbung für eine Schule oder für eine Ausbildungsstelle geben. Sie können die Jugendlichen bei der Suche nach einem Job unterstützen. Sie leisten Hilfe bei dem Wunsch, auf eigenen Beinen stehen zu können, bei Konflikten mit den Eltern oder in Beziehungen. Sie können aber auch in drängenden Problemsituationen wie Abhängigkeiten Begleiter sein und weiterhelfende professionelle Beratungen vermitteln. Häufig geht es allerdings auch darum, Jugendliche zu unterstützen, ihre Bedürfnisse nach Raum und Gelegenheit, sich mit Freunden zu treffen, zu formulieren und zu realisieren.
Weiter heißt es in der Erklärung des Jugendamts: „Schwalbach ist eine kleine und sehr dicht besiedelte Kommune, Freiflächen gibt es wenig und die Interessen der verschiedenen Nutzergruppen lassen sich häufig nur schwer miteinander vereinbaren.“ Tragfähige Kompromisse zwischen den Anwohnern, die verständlicherweise gerne in Ruhe ihren Garten genießen wollen und Jugendlichen, die sich just die benachbarte Freifläche ausgesucht haben, um sich lautstark zu treffen, seien schwer zu erzielen.
Auch hier seien die Pädagogen gefragt und „gerne bereit“, in solchen Situationen zu vermitteln, Gespräche mit beiden Seiten zu führen und im Idealfall die beiden Parteien an einem Tisch zusammenzubringen. „Damit eine derartige Konfliktmediation gelingen kann, ist die Gesprächsbereitschaft beider Seiten wichtig. Und Erwachsene sollten sich dabei bewusst sein, dass ihnen auch und gerade in Konflikten mit dem jugendlichen Nachwuchs eine Vorbildfunktion zukommt“, schreibt das Jugendamt.
Die mobilen Jugendarbeiter suchen in erster Linie den Kontakt zu Jugendlichen und bauen ihn aus, aber sie stehen auch den erwachsenen Menschen als Ansprechpartner zur Verfügung. Wenn sie nicht unterwegs sind, sind sie im Jugendbüro der Stadt am Marktplatz 4, das sich auf der Rückseite des Rat- und Bürgerhauses befindet, anzutreffen. Aber sie sind auch unter der Telefonnummer 804-228 oder per E-Mail an anna-lena.schraub@schwalbach.de und dennis-guenther.@schwalbach.de zu erreichen.
In unmittelbaren Konfliktsituationen, beispielsweise nachts nachdem möglicherweise auch noch reichlich Alkohol geflossen ist, intervenieren die Pädagogen nicht. In solchen Fällen ist laut Stadt die Polizei gefragt. red