Am Samstag hatte der Tennisverein TC Schwalbach zum Tag der offenen Tür eingeladen – eine Woche vor der offiziellen Eröffnung der Tennissaison. Das Wetter spielte perfekt mit, die Sonne verbreitete gute Laune, während eine kühle, frische Brise Lust auf Bewegung machte.
Zwei Profitrainer und vier Jugendliche aus den U18-Jugendmannschaften standen die ganze Zeit über in Bereitschaft, mit Besuchern die Bälle zu wechseln. Weder das Alter noch das Können spielten an diesem Tag eine Rolle. Für die ganz jungen Gäste im Alter von vier bis fünf Jahren waren zwei flache Netze aufgestellt. Eine ganze Reihe unterschiedlicher Schläger stand zur Auswahl und druckreduzierte Bälle in gelb-rot, gelb-orange und gelb mit grünem Punkt.
Die farbigen Bälle sind beim Abschlag und nach dem Aufprall am Boden langsamer. Sie geben einem Kind oder einem Tennisneuling mehr Zeit, sich für einen erneuten Schlag vorzubereiten, sich entsprechend hinzustellen, den Schläger in die richtige Position zu bringen und „spielend“ Tennis zu lernen.
Diese Methode, den Tenniseinstieg zu erleichtern, heißt „Play-and-Stay“ und wurde vom internationalen Tennisverband entwickelt, um neuen Spielern vom ersten Moment mehr Erfolgsergebnisse zu verschaffen. Mit wachsender Spielfertigkeit werden schnellere Bälle verwendet, bis hin zum „richtigen“, normalen Tennisball.
Beim Schwalbacher Tennisclub praktiziert der Cheftrainer Abdi Saleh und sein Team von sieben weiteren Trainern die Play-and-Stay-Methode mit sehr großem Erfolg. Trotz bundesweit rückläufiger Mitgliederzahlen in Tennisclubs verzeichnet der TC Schwalbach einen Mitgliederzuwachs von vier Prozent. Bei der Hessenmeisterschaft in 2014 schnitt der Verein mit zwei ersten Plätzen und einem weiteren zweiten Platz als erfolgreichster Verein ab.
Am Samstag brachte es ein siebenjähriges Mädchen nach dem Spiel mit Abdi Saleh auf den Punkt: „Mama, das macht so einen Spaß!“ Abdi Saleh hat eine selbstverständliche Geduld, zählt ermunternd mit, wie oft das Kind den Ball trifft, lächelt zu, kritisiert nicht und lobt. Kaum ein Kind legte den Schläger freiwillig aus der Hand.
Zwei große Kuchenbleche, Kaffee, Kinderschminken und 30 Prozent Nachlass auf den Jahresbeitrag sorgten zusätzlich dafür, dass Sportwart Thomas Hotz um 17 Uhr fast 30 neue Anmeldungen verzeichnen konnte. ml