29. April 2015

Am 18. Mai beginnt der Bau der Flüchtlingsunterkunft in der Frankenstraße

„Das sind keine Container“

Die Informationsveranstaltung in der Aula der Friedrich-Ebert-Schule besuchten rund 70 Teilnehmer. Foto: Schlosser

Rund 70 Besucher kamen gestern Abend in die Aula der Friedrich-Ebert-Schule, um sich aus erster Hand über die geplante Unterkunft für Asylbewerber neben dem Atrium-Gebäude informieren zu lassen. (Bericht mit Video)

Frank Staschok vom Amt für Schulbau und Gebäudewirtschaft in Kreishaus erläuterte dem Publikum die Pläne für das Gebäude, das ab Mitte Mai auf der großen Freifläche zwischen dem Atrium und dem neuen Kindergarten Frankenstraße errichtet werden soll.
Der Planer aus Hofheim wies darauf hin, dass es sich nicht um Container handele, sondern um eine „Modulbauweise“. Detailliert erläuterte er, wie das Gebäude, in dem ab Herbst bis zu 40 Flüchtlinge leben sollen, aussehen wird und wie die einzelnen Wohneinheiten geschnitten sein werden. Dabei erklärte er, dass die neue Einrichtung in der Limesstadt in erster Linie für Flüchtlingsfamilien gedacht sei. Durch das Verschieben von Schrankelementen kann die Größe der Wohnungen flexibel und kurzfristig angepasst werden.

So wird die neue Flüchtlingsunterkunft neben dem Atriumgebäude von der Friedrich-Ebert-Schule aus aussehen. Grafik: MTK

So wird die neue Flüchtlingsunterkunft neben dem Atriumgebäude von der Friedrich-Ebert-Schule aus aussehen. Grafik: MTK

Frank Staschok führte auch aus, dass sich der Kreis bemühe, die Unterkünfte ordentlich aussehen zu lassen und dass sie im Inneren mindestens den gleichen Standard bieten sollen wie Wohnungen und Hotels, die der Kreis für Flüchtlinge anmietet. So werden alle Wohneinheiten einen Antennen- und einen Telefonanschluss erhalten, der von den Bewohnern dann wahlweise genutzt werden kann. Gebaut wird die Sammelunterkunft auf die zur Frankenstraße hin gelegene Seite des Platzes, wobei die Eingänge zu den Wohnungen auf der anderen Seite liegen werden. Insgesamt bezeichnete er den Standard als „einfach, aber zweckmäßig“.
In der anschließenden Diskussion wurden nur wenige kritische Fragen zu dem Projekt gestellt. Fragen nach der geplanten Betreuung der Flüchtlinge überwogen. Die Anwohner zeigten sich allerdings skeptisch, ob es bei den 40 Flüchtlingen bleiben werde, zumal das gleiche Gebäude ohne Probleme noch einmal auf den Platz passt.

Frank Staschok sagte dazu, dass es nur eine Baugenehmigung und eine Nutzungsvereinbarung für eine Einrichtung für 40 Personen gibt. Und auch Vertreter von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung verwiesen darauf, dass es einen „eindeutigen Beschluss“ des Stadtparlaments gibt, dass am Atrium keine weiteren Flüchtlinge untergebracht werden.
Schwalbach muss bis zum Jahresende rund 130 Flüchtlinge aufnehmen. Derzeit leben erst 18 Asylbewerber in der Stadt, mit der neuen Einrichtung werden es 58 sein. Die Stadt ist daher nach wie vor auf der Suche nach mindestens zwei weiteren Standorten für Sammelunterkünfte und sucht auch weiter nach Vermietern, die bereit sind, ihre Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten. MS

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