1. Juni 2015

Kölner Fußwallfahrt nach Walldürn machte am fünften Tag Station in Schwalbach

Wallfahrt für den Frieden

Bis vor wenigen Jahren machten die Wallfahrer aus Köln Station vor dem Schwalbacher Feuerwehrhaus. Archivfoto: Lorenz

Seit über 365 Jahren macht der Kölner Pilgerzug, der in Schwalbach nur die „Walldürner“ genannt wird, am Samstag nach Pfingsten in Schwalbach Station.

Die Wallfahrer machten vom Taunus kommend vor dem Gemeindezentrum der katholischen Gemeinde in der Taunusstraße Station und wurden mit Getränken und kleinen Speisen versorgt. Anschließend ging es zu einer feierlichen Andacht mit Segen in die Pfarrkirche St. Pankratius.
Die Pilger waren am fünften Tag ihrer Wallfahrt, nach ihrer Übernachtung in Schloßborn im Taunus aufgebrochen und vom Taunuskamm hinab nach Schwalbach gezogen. Nur kurz war ihre Rast in der Stadt, denn zum Tagesprogramm zählten 32,5 Kilometer als Wegstrecke.
Während der Pilgerreise im Jahr 1823, brach kurz nach der Rast in Schwalbach, der Pilger Johann Müller nach einem erlittenen Hitzschlag zusammen und starb. Der Verstorbene wurde in Schwalbach beigesetzt. Ein kleines steinernes Gedenkkreuz steht heute zu seinem Andenken nahe der alten Kapelle am alten Friedhof. Langjährige Wallfahrer wissen von dem Kreuz und verweilen dort zum kurzen Gedenken.
Nach ihrem Abschied in Schwalbach führt der Weg der Pilger zu Fuß nach Eschborn-Süd, wo ein Bus-Transfer durch Frankfurt nach Bieber wartete. Übernachtet wurde dann am Abend in Quartieren in Froschhausen und Selgienstadt.
Am Montag zog der Pilgerzug in die barocke Basilika „Zum Heiligen Blut“ in Walldürn ein. Anspruchsvolle 262 Kilometer waren bewältigt. Von Porz-Urbach in der Kölner Bucht führte der Weg über die Höhen des Westerwaldes nach Limburg an der Lahn, weiter durch den Goldenen Grund, über den Taunus an den bayerischen Untermain. Wo sich der Odenwald mit dem Spessart trifft, endete der alte Pilgerweg im badischen Walldürn.
Die Kölner Wallfahrt hat ihren Usprung 1648. Damals ging der 30-jährige Krieg zu Ende. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945, vor 70 Jahren, war es wieder der Neubeginn der Kölner Wahlfahrt, der Menschen erfasste. So kann in der Betrachtung der Zeitgeschichte der heutige Pilgerzug als „Wallfahrt für den Frieden“ in unserem Lande bezeichnet werden. pelo

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