21. Juli 2015

Der Bau der Flüchtlingsunterkunft am Westring zieht sich in die Länge

Weitere Verzögerungen

Das Asyl-Chaos geht weiter. Nachdem der Kreis Ende vergangener Woche verkündet hatte, die Container für die Unterkunft am Westring würden ab Montag geliefert, verzögert sich der Bau der Anlage erneut. Und „Im Wehlings“ direkt an der Schwalbacher Stadtgrenze sollen nun doch mehr als 80 Flüchtlinge untergebracht werden.

Der Bau der Sammelunterkunft in der Frankenstraße, die so dringend gebraucht wird, dass in Schwalbach einige Flüchtlinge wie berichtet in Zelten hausen müssen, verzögert sich nun nochmals. Weil eine Genehmigung für den Schwertransport der Module nötig ist, sollen die großen Bauteile nach neuesten Angaben des Kreises nun „in den ersten beiden Ferienwochen“ geliefert werden.
Wie Erster Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier (CDU) und Kreisbeigeordneter Johannes Baron (FDP) mitteilen, sollen in dem Quartier direkt neben dem Atrium-Gebäude im September 40 Personen untergebracht werden. Die Unterkunft wird vom Main-Taunus-Kreis auf einem Gelände der Stadt Schwalbach errichtet. Die Anlage kostet rund 1,6 Millionen Euro und ähnelt im Äußeren der Unterkunft an der Frankfurter Straße in Hofheim. Die einzelnen Module werden mit weitgehend vorgefertigter Einrichtung angeliefert. Im Zuge der Bauarbeiten kann auf dem Westring zeitweise der Verkehr behindert werden.
Wenig verlässlich sind auch die Zahlen des Kreises bezüglich der Asylbewerber, die bereits in Schwalbach leben. War bisher immer von einem großen Defizit der Stadt die Rede, stellt sich jetzt heraus, dass in der Stadt bereits 70 Flüchtlinge leben, davon rund 40 in privaten Unterkünften. Selbst das Sozialamt der Stadt ist bisher nur von 50 Asylbewerbern in Schwalbach ausgegangen.
Und auch bei der geplanten Unterkunft, die auf Eschborner Stadtgebiet direkt an der Schwalbacher Bebauungsgrenze gebaut werden soll, wurden immer wieder falsche Zahlen genannt. Erst behauptete der Kreis, das Grundstück „Im Wehlings“ sei ungeeignet, dann hieß es, es sollen dort „maximal 80 Asylbewerber“ untergebracht werden. Jetzt hat der Kreistag zusätzliche Mittel für eine Anlage für 96 Bewohner bewilligt – Widerstand oder Gegenstimmen von Schwalbacher Kreistagsabgeordneten gab es nicht. Gebaut werden soll dort Ende des Jahres oder zu Beginn 2016. red

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