12. Oktober 2015

Claudia Ludwig referierte über den Viergötterstein und die griechisch-römische Mythologie

Da wurden die Götter lebendig

Mit viel Humor erklärte Claudia Ludwig den Schwalbachern, wer auf dem Viergötterstein alles zu sehen ist. Foto: Schlosser

Die Götter meinen es nicht gut mit Claudia Ludwig. Als die Schwalbacher Fernseh-Journalistin im Juli am Viergötterstein über die darauf abgebildeten Gottheiten und deren Lotterleben berichten wollte, schickte Zeus alias Jupiter Blitz und Donner. Beim zweiten Versuch am Sonntag ließ ein kalter Wind die Zuhörer bitterlich frieren.

So kam es, dass die Gruppe, die sich am Viergötterstein versammelt hatte, im Laufe des einstündigen Vortrags immer kleiner wurde. An den Ausführungen von Claudia Ludwig lag das allerdings nicht. Sie kämpfte tapfer gegen den Wind an und entführte ihre anfangs rund 50 Zuhörer in die Welt der griechischen Mythologie.
Auf dem Platz nahe dem Waldfriedhof steht eine Nachbildung des Steines, der im Jahre 1839 ganz in der Nähe gefunden worden war. Er gehörte ursprünglich zu einem römischen Landgut, das sich wahrscheinlich im Bereich der heutigen Kleingartenanlage Grumbach befunden hat. Der Original-Viergötterstein lagert in einem Museum in Wiesbaden.
War der Viergötterstein, der die Gottheiten Juno, Minerva und Merkurius sowie den Halbgott Herkules zeigt, für die meisten bisher nur ein Stein mit Reliefs, so wurden die vier und ihr Obergott Jupiter – der einst wahrscheinlich auf der Spitze einer Säule über dem Stein thronte – durch Claudia Ludwig sehr lebendig. Sie kannte sich jedenfalls ganz genau aus mit den Intrigen und Affären rund um den Olymp. Außerdem spannte sie immer wieder den Bogen in die Gegenwart, sei es mit griechischen Euro-Münzen oder mit ihren Ausführungen zum obergermanischen Limes und der Frage, wie die Römer mit Flüchtlingen umgegangen sind.
Wer Aeolus – dem Windgott, der nicht auf dem Viergötterstein verewigt ist – bis zum Ende trotzte, erlebte einen genauso kurzweiligen wie lehrreichen Nachmittag und alle Beteiligten waren sich einig, dass das Thema noch einmal vertieft werden sollte – allerdings eher im Sommer oder im Bürgerhaus. MS

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