Auf Einladung von Procter & Gamble (P&G) haben sich am Dienstag vergangener Woche mehr als 350 Gäste, darunter Meinungsbildner aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, bei den Schwalbacher Gesprächen in der Deutschlandzentrale von P&G damit befasst, welche Auswirkungen die weitreichenden Veränderungen in der Welt auf die Menschen haben. Gastredner war der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar.
Er lieferte mit seinem Vortrag unter dem Titel „Nächste Ausfahrt Zukunft“ wertvolle Denkimpulse. Yogeshwar wies darauf hin, dass Fortschritt aufgrund der immer schneller werden Innovationszyklen stets erläutert werden muss. Zudem sei es ebenso wichtig, kritisch zu hinterfragen, ob nur ein Teil der Gesellschaft davon profitiert. Yogeshwar wörtlich: „Wenn wir über Fortschritt reden, müssen wir auch fragen, wem er nutzt.“
Dennoch sei er davon überzeugt, dass speziell in den Schnittstellen neuer Technologien große Potenziale für die Menschen liegen. „Es gibt viele positive Beispiele, dass die digitale Vernetzung die Wir-Gesellschaft stärken kann“, unterstrich der Wissenschaftsjournalist.
Ranga Yogeshwar sieht Deutschland derzeit in einer „epochalen Scharnierphase“ – geprägt vom Spannungsfeld zwischen Zukunftslust und Innovationsfrust. Auch wenn das Innovationstempo und der gravierende Wandel durch Digitalisierung und Globalisierung in Teilen mit einer beobachtbaren Überforderung verbunden sein könne, verwies Yogeshwar darauf, diese gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen als Chance zu begreifen und regte an, über Innovationen anders nachzudenken. Die Zukunft habe völlig neue Qualitäten. Das biete in vielen Wissenschaftsbereichen, aber auch im Alltag, neue Möglichkeiten.
Als wichtige Herausforderung, um die Zukunft aktiv gestalten zu können, sieht Yogeshwar einen Aspekt, den es speziell bei jungen Menschen zu fördern gelte: „Deutschland muss die Lust an Innovation und Erfindergeist wiederentdecken.“ Den Teilnehmern der Schwalbacher Gespräche gab Yogeshwar einen ganz konkreten Rat mit auf den Weg: „Bitte probieren Sie Neues aus, statt nur darüber zu reden.“
Bereits seit 1994 werden bei den Schwalbacher Gesprächen Themen von aktueller Relevanz für die Gesellschaft und mit Einfluss auf die Konsumgüterindustrie diskutiert. Wechselnde, hochrangige Referenten geben dabei spannende Einblicke in das Thema. Zu den Rednern bei den Schwalbacher Gesprächen gehörten bereits Joachim Gauck, Klaus Töpfer und Johan Jervoe. red