14. März 2016

Betrüger gaben sich am Telefon als Polizisten aus

Clevere Seniorin

Trickbetrüger haben am vergangenen Donnerstag versucht, eine 89-jährige Schwalbacherin um mehrere Tausend Euro zu erleichtern, indem sie sich am Telefon als Polizisten ausgaben. Die Seniorin ließ sich jedoch nicht täuschen. Anstatt das Geld wie gefordert von der Bank abzuheben, erstattete sie Strafanzeige bei der Polizei.

Gegen 12 Uhr klingelte am Donnerstag das Telefon der Rentnerin. Die Frau am anderen Ende der Leitung gab sich als Kriminalbeamtin aus und teilte der Dame mit, dass man bei ihr verdächtige Zahlungen nach Syrien festgestellt habe. Sie solle sich nun umgehend zur nächsten Bank begeben und 9.000 Euro abheben. Anstatt aber der Forderung nachzukommen, holte die misstrauische Seniorin eine Nachbarin ans Telefon, woraufhin die Betrügerin das Gespräch beendete.
Immer wieder haben die Täter in der letzten Zeit auf diese oder ähnliche Weise zugeschlagen. Die Opfer werden durch angebliche Rechtsanwälte, Polizisten oder gar Richter derart unter Druck gesetzt, dass sie alle Vorsicht vergessen und zahlen. Aus Angst vor angedrohten Repressalien und in der Dynamik des Schocks handeln viele Opfer völlig irrational. Eine Frau aus Sulzbach überwies im vergangenen Jahr zum Beispiel mehr als 40.000 Euro. Wenn ihnen klar wird, dass sie Betrügern aufgesessen sind, ist es meistens bereits zu spät und das Geld verloren. „Glücklicherweise gingen die Täter in den vergangenen Tagen im Main-Taunus-Kreis stets leer aus“, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung.
Um nicht selbst zum Opfer der Trickbetrüger zu werden, gibt die Polizei folgende Tipps: „Seien Sie misstrauisch, sobald Sie Geld via Bargeldtransfer überweisen sollen. Keine Behörde nutzt diesen Dienst als Zahlungsmöglichkeit.“ Darüber hinaus sollte man immer nach der Behörde fragen, von welcher die angebliche Amtsperson anruft. Dann das Gespräch beenden und zurückrufen, nachdem man sich die die Telefonnummer selbst herausgesucht hat.
Wer Verdacht schöpft, sollte sofort die Polizei über den Notruf 110 verständigen. Und bevor man Geld abhebt, sollte man mit einer vertrauten Person oder dem Kundenberater der Bank über den Vorfall reden. Angehörige von älteren Menschen bittet die Polizei, ihre Angehörigen über die Betrugsmasche zu informieren. pol

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