Für große Aufregung hat in den vergangenen Tagen eine Straßenbaumaschine gesorgt, die im Bereich der „Rinderwiese“ nahe dem Arboretum unterwegs war. Die Befürchtungen des Vereins „SDW Freunde Arboretum“, dass die Stadt Eschborn dort die neuen Wege asphaltieren lässt, bewahrheiteten sich jedoch nicht.
Wie berichtet gestaltet die Stadt Eschborn derzeit den ehemaligen Acker um, der einst für den Sportpark Arboretum gedacht war. Das Projekt „Rinderwiese“, das komplett auf Schwalbacher Gemarkung liegt, soll neue Wege, eine Aussichtsplattform und das Kunstwerk „Rinderkarussell“ erhalten. Demnächst sollen dort Bio-Rinder grasen und das Ganze Teil des Regionalparks werden.
Mit schwerem Gerät haben die Bauarbeiter nun einen Verbindungsweg vom Wendehammer der Elly-Beinhorn-Straße im Gewerbegebiet Camp Phönix Park bis zum „Rinderkarussell“ gebaut, mitten durch die Pappelreihe, an der bisher ein Zaun den direkten Fußweg von Schwalbach zum Fachmarktzentrum „Seerose“ blockierte.
Zum Einsatz kommt dabei auch ein so genannter Straßenfertiger, ein Großgerät, das landläufig auch Teermaschine genannt wird. Die Freunde Arboretum witterten Schlimmes für das Arboretum als sie das Baufahrzeug entdeckten und beantragten am vergangenen Freitag beim Main-Taunus-Kreis einen Baustopp. In einer Pressemitteilung erinnern sie außerdem daran, dass die Schwalbacher Stadtverordneten der Stadt Eschborn in dem Bereich jegliche Veränderungen untersagt haben, um Zufahrtswege zu einer abgespeckten Sportparkversion von Eschborn von vornherein zu unterbinden. „Nach einer Ortsbegehung ist zu befürchten, dass über das Eschborner Projekt `Rinderwiese´ klammheimlich versucht wird, diesen Beschluss zu umgehen“, heißt es in der Pressemeldung. Und weil die Stadt Schwalbach bislang „tatenlos zuschaut“, hätten die Freunde Arboretum einen sofortigen Baustopp und Rückbau beantragt.
Eschborns Erster Stadtrat Thomas Ebert (B90/Die Grünen) wehrt sich gegen die Vorwürfe: „Wir werden keinen Meter Weg asphaltieren“, erklärt er. Im Gegenteil: Die alten, geteerten Wege seien beseitigt und durch wasserdurchlässige Wege ersetzt worden, die zudem auf beiden Seiten einen 30 Zentimeter breiten Pflanzstreifen für Blumen erhalten sollen. Vor allem für diesen Rückbau sei der Straßenfertiger zum Einsatz gekommen.
Auch Schwalbachs Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) versteht die Aufregung nicht: „Ich dachte, die Leute freuen sich, wenn ein Fußweg zum Fachmarktzentrum entsteht“, sagt sie und erklärt, dass die Stadt Eschborn die Baumaßnahme mit der Stadt Schwalbach abgestimmt hat.
Eine Entscheidung des Kreisbauamts zum Baustopp-Antrag steht noch aus. Kreissprecher Dr. Johannes Latsch berichtet aber, dass das Projekt von der unteren Naturschutzbehörde naturschutzrechtlich genehmigt worden sei. MS