18. April 2016

Schwalbach soll in der engeren Wahl als neuer Standort für den Elektronikriesen LG sein

Kommt ein weiterer koreanischer Konzern?

Das Logo von „LG Electronics“ ist auf vielen Fernsehern und Smartphones zu sehen. Der koreanische Konzern sucht nach einem neuen Standort im Rhein-Main-Gebiet.

Siedelt sich nach Samsung ein zweites, großes koreanisches Elektronik-Unternehmen in Schwalbach an? Nach einem Bericht der „Bild-Zeitung“ ist Schwalbach in der engeren Auswahl des Konzerns „LG Electronics“ für die neue Deutschland- und Europazentrale.

LG hat am Dienstag vergangener Woche die Pläne des Unternehmens bekannt gegeben, das im Raum London gelegene europäische Hauptquartier zusammen mit der derzeit in Ratingen bei Düsseldorf ansässigen deutschen Niederlassung in den Raum Frankfurt zu verlagern. Wohin genau, hat das Unternehmen noch nicht erklärt, weil dazu die endgültige Entscheidung noch nicht gefallen sei. Nach einem Bericht der „Bild-Zeitung“ sollen Schwalbach, Kelkheim und Offenbach in der engeren Auswahl sein.
Der Raum Frankfurt wurde ausgewählt, weil Deutschland für LG neben einem starken Konsumentenmarkt wesentliche Wachstumsmöglichkeiten ermögliche. „Wir sind davon überzeugt, dass Deutschland LG die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft bietet“, erklärte Wayne Park, der Präsident des Europageschäfts von LG. Der neue Geschäftssitz soll bis zum Jahresende eröffnet werden.
Für welche Immobilie oder welches Grundstück in Schwalbach sich das Unternehmen, das mehrere hundert Mitarbeiter mitbringen würde, interessiert, ist nicht bekannt. Auch die städtische Wirtschaftsförderung weiß nicht mehr als die „Bild-Zeitung“. Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) erklärte auf Anfrage der Schwalbacher Zeitung, dass es bisher keine Gespräche zwischen LG und der Stadt Schwalbach gegeben habe.

CDU fragt nach

CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Fischer. Foto: CDU

CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Fischer. Foto: CDU

Die Gerüchte um eine mögliche Ansiedlung von LG in Schwalbach nimmt die Schwalbacher CDU unterdessen zum Anlass, eine parlamentarische Anfrage an den Magistrat zu richten. „Der Umzug von LG aus London und Ratingen ins Rhein-Main-Gebiet ist eine seltene Chance für den Standort Schwalbach, die wir nicht ungenutzt verstreichen lassen dürfen“, äußert sich CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Fischer in einer Pressemitteilung. Nach Auffassung der CDU sei die Stadt in der Verantwortung, hier aktiv den Kontakt zu dem Konzern zu suchen. „Als Angelegenheit von höchster Bedeutung sollte dies Chefsache im Rathaus sein und mit Priorität und Dringlichkeit in Angriff genommen werden“, so Fischer weiter.
Schwalbach habe sich zu einem bevorzugten koreanischen Wirtschaftsstandort entwickelt und die mehr 400 Koreanerinnen und Koreaner stellten inzwischen die zweitgrößte Migrantengruppe der Stadt dar, die über zahlreiche Vereine, Geschäfte und eine große Kirchengemeinde einen bedeutenden Beitrag zum öffentlichen Leben Schwalbachs beisteuern. „Die Ansiedlung von LG Electronics wäre ein weiterer bedeutender Schritt, um Schwalbach endgültig zu einer der Top-Adressen für finanzstarke, koreanische Wirtschaftsunternehmen in Deutschland zu machen“, so Fischer abschließend. sz

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