8. Juni 2016

Städtepartnerschaft Yarm-Schwalbach feiert 20-jähriges Bestehen

Goethe, Shakespeare, Brexit

Auf zum Goethe-Dinner: Mit einer dreitägigen Reise nach Weimar, Erfurt und Gotha feierte die Städtepartnerschaft Schwalbach-Yarm Jubiläum. Foto: Jünemann

Bürgermeisterin Christiane Augsburger kam gleich zur Sache: „100 Jahre nach der Schlacht um Verdun erinnern wir uns, wie wichtig die europäische Zusammenarbeit für den Frieden ist – ich würde einen `Brexit´ sehr bedauern“, betonte sie beim Magistratsempfang am 30. Mai gegenüber den englischen Gästen aus der Partnerstadt Yarm.

Das bevorstehende Referendum am 23. Juni, bei dem die Briten über einen Verbleib in der Europäischen Union entscheiden, war denn auch immer wieder Gesprächsthema beim siebentägigen Jubiläumsbesuch der Besucher aus dem nordenglischen Marktflecken Yarm. Vor mehr als 20 Jahren war die Urkunde zur Partnerschaft zwischen Yarm und Schwalbach unterzeichnet worden.

2015 besuchten die Schwalbacher Yarm, um das Jubiläum gebührend zu feiern. In diesem Jahr folgte der Gegenbesuch aus England. Der Arbeitskreis Yarm hatte dafür ein hochkarätiges Programm ausgearbeitet, vor allem organisiert von Marianne Adamek und Anne Kunze.

Bei der Stadtführung in Erfurt. Foto: Jünemann

Bei der Stadtführung in Erfurt. Foto: Jünemann

Es gab eine dreitägige Fahrt nach Weimar, Erfurt und Gotha zur Wiege der deutschen Klassik. Natürlich standen dabei die zwei größten Dichter der beiden Nationen im Mittelpunkt, Goethe und Shakespeare, den Goethe außerordentlich schätzte. Anne Kunze referierte auf der Busfahrt über das „cultural powerhouse“ Weimar und die Bedeutung Goethes für die deutsche Sprache. Dazu wurden von den Mitreisenden Texte von Goethe auf Deutsch und Englisch vorgetragen.

In Weimar besuchte die Gruppe bei strömenden Regen die Parkanlagen, das Goethehaus und das Goethemuseum. Am Abend ging es zur Übernachtung nach Erfurt. Die Führung in der 742 von Bonifatius als Kloster gegründeten Stadt beeindruckte alle. Mit einem kulinarischen Goethe-Dinner klang der Tag aus. Am nächsten Morgen ging es nochmals zurück nach Weimar zur Anna-Amalia-Bibliothek, die nach einem verheerenden Brand 2004 aufwändig restauriert worden ist. In Gotha wurde den Gästen aus England vermittelt, wie tief ihre Königsfamilie der Windsors im Hause Sachsen-Gotha wurzelt.

Christiane Augsburger beim Magistratsempfang. Foto: Jünemann

Christiane Augsburger beim Magistratsempfang. Foto: Jünemann

So gab es dann beim Magistratsempfang vielfältige kulturelle Anknüpfungspunkte. Dr. Bernhard Jünemann, der Vorsitzende der Partnerschaft, schlug in seiner Rede einen Bogen vom Europa des Adels im 19. Jahrhundert zur Europäischen Union. Die verwandtschaftlichen Beziehungen des Adels hätten Kriege nicht verhindert, während die Europäische Union nach zwei fürchterlichen Weltkriegen immerhin für 70 Jahre Frieden steht. Dies dürfe man nicht wieder durch nationalistische und isolationistische Bestrebungen gefährden.

Bei der Yarmer Twinning Association war mit Janet Ford als neuer Vorsitzenden und Alison Dale als ihre Stellvertreterin der Generationswechsel eingeleitet worden. Janet Ford dankte den Gastgebern für die freundliche Aufnahme und das eindrucksvolle Ausflugsprogramm. Sie lud die Schwalbacher zum Gegenbesuch nach Yarm ein. Der ist bereits angedacht und soll im Juni 2017 stattfinden. Weitere Auskünfte erteilen die Kulturkreis GmbH oder Bernhard Jünemann per E-Mail an bjuenemann@web.de. red

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