Fast jeder hat schon einmal einen der fast 100 Papierkörbe in Schwalbach benutzt, um ein winziges Bonbonpapier oder ein Taschentuch zu entsorgen. Die wenigsten ahnen, wie viel Müll dabei aber zusammenkommt.
Es ist so viel, dass alle Papierkörbe in Schwalbach jeden Tag einmal geleert werden müssen. Dafür wird im Bauhof eine komplette Ganztagsstelle benötigt. Die städtischen Mitarbeiter fahren die fast 100 Standorte mit ihrem kleinen Müllwagen ab, den sie liebevoll „Muli“ nennen. Um alle Körbe der Stadt abzuklappern, fährt man täglich ungefähr 20 Kilometer durch Schwalbach, was circa 5.000 Kilometern im Jahr entspricht. Pro Woche fallen allein in Schwalbach nach Angaben des Bauhofs rund acht Kubikmeter Müll aus den Papierkörben und Dog-Stations an, womit man nach einem Jahr so viel Müll hat, dass man damit ein Ein-Familien-Haus bis unter den Giebel füllen könnte.
Grundsätzlich ist Bauhof-Leiter Markus Fingerhut mit den Schwalbachern zufrieden: „Die meisten werfen ihren Abfall in die Behälter. Ausnahmen bilden jedoch der Grillplatz im Europapark und das Parkhaus in der Sauererlenstraße, wo sich gerne Jugendliche treffen. Markus Fingerhut: „Einigen könnte man einen Papierkorb vor die Stirn kleben und sie würden ihn leider trotzdem nicht benutzen.“
Mit Vandalen, die sich an den Papierkörben vergreifen, hat die Stadt derzeit nicht zu kämpfen. Da sind schon eher Vögel ein Problem, die sich gerne Essensreste aus den Mülleimern holen, was dann die Umgebung verschmutzt. Doch auch für dieses Problem fand man eine Lösung, indem die Stadt geschlossene Mülleimer anschaffte. Lennard Specht