22. Juni 2016

Schüler der AES stellen gemeinsam mit Frankfurter Künstlerin aus

Kinder machen Natur zur Kunstgalerie

Künstlerin Daniela Orben mit einem ihrer Gespinste. Foto: Baumann

Der Verschönerungsverein Schwalbach und die Galerie Elzenheimer haben zusammen das Kinderkunstprojekt „Arte Natura-Kunstpfad am Sauerbornsbach“ auf die Beine gestellt, das am 18. Juni gestartet wurde. Mit der Frankfurter Künstlerin Daniela Orben werden Schüler der Albert-Einstein-Schule (AES) in den kommenden Wochen einen Kunstpfad mit ihren Werken erschaffen. Bericht mit Video

Zusammen mit ihrer Klassen- und Kunstlehrerin Beate Siede trafen sich die Schüler der Klasse 6e am Dienstag  in der Galerie Elzenheimer mit der Künstlerin Daniela Orben. Die Frankfurterin stellt seit Mitte Juni einige ihrer Werke in der Galerie aus. Ihre Kunstobjekte, die im Skulpturengarten hängen, sollen im Projekt von den Schülern ergänzt werden. Am Morgen gab die Künstlerin den Sechstklässlern eine kleine Einführung in ihre Kunst und erklärte ihnen, wo deren spätere Kunstwerke platziert werden können. Daniela Orben kreiert Kunstobjekte, die unter anderem aus Fundhölzern und recycelten Kunststofftüten bestehen. Sie lässt sich dabei von der Natur und den winzigsten Organismen unseres Planeten inspirieren.

„Ein paar wenige Werke werden wir im Weiher und vielleicht auch im Sauerbornsbach platzieren“, sagte die Künstlerin den Schülern und erklärte ihnen auch gleich, wie man diese wohl festbinden würde. Die Kinder überlegten sich währenddessen eher, wie sie die Kunstwerke überhaupt ins und wieder aus dem Wasser bekommen. Die Ideen waren vielfältig: Es war von Flößen oder Schlauchbooten die Rede. Nachdem sich die Schüler alle Kunstwerke in der Galerie angesehen hatten, folgte eine kleine Tour entlang des Sauerbornsbachs zum Eichendorff-Park. Entlang dieser Route sollen in den Sommerferien die Kunstwerke der Sechstklässler die Natur zum Teil zu einer Galerie machen. „Das Besichtigen der Orte hilft der Vorstellung, wo die Werke ihren Platz finden könnten“, erklärte der Galerist Peter Elzenheimer. Die Künstlerin deutete immer wieder auf Stellen, wo ein solches Kunstobjekt einmal sein könnte.

Im Eichendorff-Park angekommen, kamen plötzlich Sorgen auf. Der kleine Weiher ist doch mit vielen Algen besiedelt. Wenn die Werke dort erstmal sechs Wochen lang schwimmen, könnten sie am Ende vielleicht nicht mehr so schön aussehen wie am Anfang. Schließlich sollen die Kinder ihre Kunst am Ende des Projektes wiederbekommen. Die Schüler schienen sich solche Gedanken nicht zu machen und erfreuten sich lieber an den Fröschen und Schildkröten, die sie im Weiher sehen konnten.

Auf dem Rückweg zur Galerie kamen dann die Fragen zur Farbauswahl, die verwendet werden könnten. Grün wäre nicht so praktisch, da sie im Umfeld von Bäumen und Büschen doch untergehen könnte. „Die Komplementärfarbe von grün ist rot“, klärte Peter Elzenheimer die Schüler auf. Es wäre von Vorteil wenn sie mit der Farbe Rot arbeiten würden.

Nun war es an der Zeit zurück in die Schule zu gehen und zur Tat zu Schreiten. Im Kunstraum wurden zunächst Schnüre und Stöcke verteilt, eher Daniela Orben den Kindern zeigte, wie sie ihre Werke beginnt. „Ihr müsst nicht nur Dreiecke machen, auch Sternmuster sind völlig in Ordnung“ sagte sie den Kindern. Schließlich sollen sie alle ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Die Künstlerin arbeitet gerne mit Kindern zusammen. „Ich habe eine große Freude an der Fantasie der Kinder“, erklärte sie. „Sie bereichern meine Arbeit sehr.“ Und auch der Umgang mit ihnen sei nicht so schwer. Das sah man der Künstlerin an.

In der Albert-Einstein-Schule zeigte die Künstlerin den Schülern, wie aus verschiedensten Materialien Kunstwerke werden. Foto: Tulacek

In der Albert-Einstein-Schule zeigte die Künstlerin den Schülern, wie aus verschiedensten Materialien Kunstwerke werden. Foto: Tulacek

Mit viel Enthusiasmus half sie den Schülern bei den ersten Schritten, verteilte Material und half beim Knoten; genauso wie Peter Elzenheimer, der die Künstlerin dabei tatkräftig unterstützte.

Lehrerin Beate Siede lobt die Zusammenarbeit: „Solch eine Objektkunst sensibilisiert Kinder für Kunst.“ Außerdem werde der Blick für zeitgenössische Stile geschärft. „Das Spannende ist auch, dass sich während der Arbeit das Werk erst entwickelt, dynamischer wird“, fügte Peter Elzenheimer hinzu. Der Galerist war es auch der Daniela Orben auf das Projekt ansprach. Sie war sofort begeistert von der Idee: „Kunst muss nicht immer zu 100 Prozent aus malen bestehen.“

Nun haben die kleinen Künstler drei Wochen lang Zeit ihre Werke zu kreieren. Zum Anfang der Sommerferien sollen diese dann entlang des Sauerbornsbachs zum Blickfang werden. Zur gemeinsamen Ausstellung von Daniela Orben und der Klasse 6e der AES gibt es am Donnerstag, 14. Juli, um 14 Uhr eine Vernissage am Eichendorff-Weiher. Knapp einen Monat später, am 13. August, ist die Finissage. Diese findet um 14 Uhr im Rahmen des Eichendorff-Weiher-Festes statt. Drei der Kunstwerke werden an dem Tag in einer Preisverleihung prämiert. Außerdem hoffen und bitten alle Beteiligten dieses Projektes, dass die Kunstobjekte der Kinder von Vandalismus verschont bleiben. Sylva Tulacek

 

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