Der Wechsel von schwarz-grün zu rot-gelb geht offensichtlich doch nicht so geräuschlos über die Bühne wie das alle Beteiligten versprochen haben. Die jüngsten Sitzungen und Anträge lassen eher den Schluss zu, dass sich CDU und Grüne nach zehn Jahren als Mehrheitskoalition erst wieder in ihrer Rolle als Opposition zu Recht finden müssen.
Wie anders ist das kindische Verhalten bei der jüngsten Stadtverordnetenversammlung zu werten? Eine geheime Abstimmung bei nur einer Kandidatin zu beantragen, ist einfach lächerlich. Und dass die Grünen dann beim nächsten Tagesordnungspunkt entgegen allen Gesprächen im Vorfeld bei einem völlig irrelevanten Stellvertreterposten eine Kampfabstimmung provozieren, ist eher Krawallmacherei als ernstzunehmende Kommunalpolitik. Das Gleiche gilt für den scharfgewürzten Antrag zur Einbahnregelung in der Schulstraße. Ist es doch für Radfahrer vollkommen gleichgültig, ob sie die Schul- oder die parallel verlaufende Sauererlenstraße benutzen.
Am vergangenen Donnerstag mögen CDU und Grüne etwas genervt haben. Doch grundsätzlich ist eine wachsame Opposition eine positive Sache. Wenn sie das rechte Maß gefunden hat, kann man sich auf spannende Debatten im Schwalbacher Stadtparlament freuen.