15. September 2016

Mit einem Festgottesdienst wird das Jubiläum der Frauenhilfe Schwalbach gefeiert

90 Jahre evangelische Frauen

Zur Feier ihres 90. Geburtstages laden die Evangelischen Frauen/Frauenhilfe Schwalbach am Sonntag, 18. September, um 10 Uhr zu einem Festgottesdienst in die Friedenskirche ein. Der Gottesdienst wird gestaltet von den evangelischen Frauen. Die Predigt hält die geschäftsführende Pfarrerin des Verbandes der evangelischen Frauen Angelika Thonipara und der Schwalbacher Kirchenchor unter Leitung von Greta Park wirkt ebenfalls mit.

Seit fast einem Jahrhundert gibt es die Frauenhilfe Schwalbach. Heute finden die Treffen jeden ersten Montag im Monat um 15 Uhr im Gemeindesaal der Friedenskirchengemeinde statt. Der Nachmittag steht jeweils unter einem Motto. „Wir treffen uns das nächste Mal am Montag, 10. Oktober, um 15 Uhr. Diesmal geht es um Erntedank. Viele Lieder werden gesungen und es gibt Kaffee und Kuchen“, verspricht Gruppenleiterin Doris Schneider. Sie hat die Leitung der heute knapp 50 Frauen im Jahr 2007 übernommen. Nach fast zehn Jahren des Engagements für die evangelischen Frauen sucht sie nun eine Nachfolgerin.
Die Evangelische Frauenhilfe stammt aus einer Zeit, in der es den Menschen in Deutschland sehr viel schlechter ging. Soziale Leistungen des Staates gab es kaum. „Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat“, lautete deshalb 1926 das Motto für 62 evangelische Frauen aus den „Diasporagemeinden“ Schwalbach und Niederhöchstadt. Die beiden Ortschaften waren traditionell katholisch geprägt. Unter der Leitung von Schwester Clara, einer Diakonisse aus dem Marburger Mutterhaus, entstand aus der Gruppe 1929 auch ein Frauenchor.
Die Frauen hatten ein Herz für die Nöte ihrer Mitmenschen. Ihr Einsatz hat über lange Jahre dazu beigetragen, der noch jungen evangelischen Kirchengemeinde Schwalbach ein Gesicht zu geben. 1944 und 1945 fielen die Zusammenkünfte aus. 1946 bildete sich ein neuer Vorstand und die Arbeit der Frauen begann von neuem. Zu ihrer ersten Weihnachtsfeier nach dem Krieg trafen sich die Frauen am 19. Dezember 1946 in der Behelfskirche auf dem Gelände der heutigen Geschwister-Scholl-Schule.
Ein lebendiger Frauenkreis mit nunmehr fast 170 Mitgliedsfrauen organisierte Hilfsmaßnahmen, besuchte Frauentage in Frankfurt und Tagungen des Gustav-Adolf-Werkes. Die Frauenhilfe arbeitete auch mit im Hilfswerk für Flüchtlinge. 1952, mit dem Bau der neuen Kirche, der heutigen Friedenskirche, bekam die Frauenhilfe ein neues Domizil und wurde vom ersten Gemeindepfarrer, Pfarrer Müller und seiner Frau, sehr unterstützt.
Ein Mütterkreis entstand, Frauenabende wurden veranstaltet und Kinderbetreuung während des Gottesdienstes organisiert. Betreuung von Kranken- und Pflegebedürftigen, Basteln für Tombolas und Basare, Ausflüge, Weihnachtsfeiern – all das stand auf ihrem Programm. Bibelarbeit und Gespräche über Glaubens- und Lebensfragen waren im Mütterkreis ständiges Thema. 1970 wurde zum ersten Mal der Weltgebetstag gemeinsam mit zwanzig Frauen des Katholischen Frauenvereins gefeiert. Dies war der Beginn einer bis heute anhaltenden Gemeinsamkeit der Weltgebetstagsfrauen aus nun drei christlichen Schwalbacher Gemeinden.
1973 trennten sich die Kirchengemeinden Schwalbach und Niederhöchstadt, in jeweils eigenständige Gemeinden. Die Frauenhilfe Schwalbach, immer aktiv, arbeitete nun verstärkt für ihre eigene Kirchengemeinde. Sie beteiligte sich bei der neu gegründeten ökumenischen Zentralstation für Kranken-, Alten- und Familienpflege und unterstützte deren Förderverein. Der jährliche Basar im November wurde mit Socken und Handschuhe bestückt. So konnten die Frauen mit einer namhaften Spende zum Kauf des ersten Autos der ökumenischen Zentralstation beitragen. Seit 2005 gehört die Frauenhilfen zum Verband der evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e.V. red

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