Der zweite Teil der Flüchtlingsunterkunft am Westring ist endlich fertig. Dort werden ab dem 31. Oktober 39 Personen einziehen, die bislang unter schwierigen Bedingungen im Atrium gewohnt haben. Die Einrichtung „Am Erlenborn“ soll Ende November fertig sein.
Nachdem sich die Fertigstellung des zweiten Gebäudes wie berichtet aufgrund von Problemen mit dem Rohrleitungssystem um mehrere Monate verzögert hatte, ist die doppelstöckige Unterkunft nun bald fertig und wird in wenigen Wochen Familien aus Syrien, Afghanistan und Irak beherbergen.
„Der Standort ist gut geeignet“, so Kreisbeigeordneter Johannes Baron (FDP). „Mehrere Kindergärten, die Friedrich-Ebert-Schule und auch eine Moschee sind problemlos zu Fuß zu erreichen.“
Derzeit wohnen noch rund 90 Flüchtlinge im Atrium und im Mehrzweckraum des Naturbades. 39 von ihnen werden ab dem 31. Oktober in das neue Gebäude ziehen, die restlichen etwa einen Monat später in die ebenfalls neue Einrichtung „Am Erlenborn“ in Alt-Schwalbach. Dort sind zwei baugleiche Gebäude entstanden.
Die Bedingungen im Atrium sind nicht besonders gut, denn diese Unterkunft war nie für die monatelange Belegung durch die Flüchtlinge gedacht. „Die Unterbringung im Atrium-Gebäude konnte nur eine vorübergehende Lösung sein“, meint Bürgermeisterin Christiane Augsburger. „Mit dem Umzug wird sich die Situation für die Familien verbessern.“
Die Kosten für jedes der drei Gebäude werden sich am Ende etwa auf 1,35 Millionen Euro belaufen. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis sei gut, sagt Christiane Augsburger. Schwalbach wird seine Aufnahmeverpflichtung bald erfüllt haben, wenn im November die Unterkunft „Am Erlenborn“ bezugsfertig ist und etwa 40 weitere Flüchtlinge nach Schwalbach kommen. Bis Ende 2017 sollen diese Unterkünfte nach den Plänen der Stadt und des Kreises ausreichen. Was jedoch passieren soll, wenn der Flüchtlingsstrom wieder stärker wird und die Kapazitäten ausgeschöpft sind, ist zurzeit unklar. „Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist“, erklärt Christiane Augsburger.
Derzeit sind in Schwalbach 172 Asylbewerber untergebracht, im Main-Taunus-Kreis sind es 2.800. Insgesamt gibt es in Schwalbach fast keine Probleme mit den Flüchtlingen. Sprachkurse und ähnliche Angebote werden nach Angaben der Stadt von den Menschen gut angenommen. Brigitte Wegner, die Leiterin des Schwalbacher Sozialamts, sagt, man wolle mit den Asylbewerbern arbeiten und ihnen die Integration so leicht wie möglich machen. Dabei sei das Engagement der ehrenamtlichen Helfer allerdings essentiell, da das erforderliche Personal bei Stadt und Kreis in dieser Größenordnung nicht vorhanden ist. red