Eine der beiden Stellen, die im Schwalbacher Rathaus für die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen geschaffen wurde, ist zurzeit unbesetzt. Bei den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern hat das für Aufregung gesorgt.
Wie berichtet hat die Stadtverordnetenversammlung im vergangenen Jahr beschlossen, Mittel für zwei neue Stellen in der Verwaltung bereit zu stellen, damit die vielen neuen Arbeiten, die mit den Flüchtlingen einhergehen, bewältigt werden können. Einer der beiden Anfang des Jahres eingestellten Mitarbeiter ist jedoch seit Ende Oktober nicht mehr bei der Stadtverwaltung beschäftigt.
Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) hat den Mitarbeiter nach Ablauf der Probezeit nicht fest eingestellt, weil es in seinem Tätigkeitsbereich derzeit nicht mehr so viel zu tun gibt. Der Mitarbeiter sollte sich vor allem um die Unterbringung von Flüchtlingen kümmern und sich mit Immobilienfragen befassen. Seine Kollegin ist dagegen vor allem für die soziale Betreuung der Geflüchteten zuständig.
Grundsätzlich soll die zweite Stelle nicht gestrichen werden, betont Christiane Augsburger. Vielmehr soll die Organisation so ausgerichtet werden, dass künftig beide Mitarbeiter für die Betreuung der geflüchteten Menschen eingesetzt werden können. „Ich will diese Trennung der Aufgaben nicht mehr“, sagt die Bürgermeisterin. „Jeder soll grundsätzlich alles machen können.“ Nach dieser Vorgabe soll die Stelle „zeitnah“ neu besetzt werden.
Die Trennung von einem der beiden Mitarbeiter der „Flüchtlings-Abteilung“ im Rathaus hat bei der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe für Aufregung gesorgt, vor allem weil die Ehrenamtlichen fürchteten, die zweite Stelle werde ganz gestrichen. Einige besonders engagierte Helfer haben gar damit gedroht, in diesem Fall nicht mehr mithelfen zu wollen.
„Schon jetzt sind die Ehrenamtlichen an ihrem Limit angelangt“, unterstreichen Klaus Stukenborg und Suhila Thabti-Megharia, zwei der führenden Köpfe der Schwalbacher Flüchtlingshilfe. „Deshalb werden mehr Leute für die Bewältigung der Arbeit benötigt, nicht weniger.“
Stukenborg und Thabti-Megharia appellieren an die Gremien der Stadt, die freigewordene Stelle möglichst bald wieder zu besetzen, um den Druck, der auf den ehrenamtlichen Helfern lastet, „ein klein wenig“ zu lindern.
Insgesamt sind in Schwalbach derzeit rund 170 Flüchtlinge untergebracht. Sie wohnen in den beiden Einrichtungen am Westring und seit neuestem auch in dem Gebäude „Am Erlenborn“. Einen großen Teil der Betreuung hat die Flüchtlingshilfe Schwalbach übernommen, die nach wie vor auf der Suche nach ehrenamtlichen Mitstreitern ist. Weitere Informationen gibt es unter www.fluechtlingshilfe-schwalbach.de oder bei Klaus Stukenborg (Telefon 84468). MS