21. Februar 2017

Stadt und Gewerbeverein werben mit Stofftaschen gemeinsam für Umwelt und Einkaufsstandort

Stoff statt Plastik

Bürgermeisterin Christiane Augsburger stellt das neue Kooperationsprojekt von Stadtverwaltung und Gewerbeverein - eine „faire und umweltfreundliche“ Stofftasche - vor. Ab Donnerstag, 23. Februar, gibt es die Tasche zum Preis von einem Euro im Bürgerbüro im Rathaus. Am Freitag, 3. März, verteilt sie die Bürgermeisterin auf dem Wochenmarkt. Foto: mag

Im Rahmen des Stadtgesprächs „Einkaufen in Schwalbach“ haben Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein Schwalbach 2.500 Stofftaschen herstellen lassen. Sie sind bedruckt mit dem Slogan „Gemeinsam für die Umwelt“.

Auf den Stofftaschen sind auch die Logos der Stadt, des Gewerbevereins und die Namen der teilnehmenden Geschäfte zu lesen. Sie entsprechen ökologischen und fairen Standards – Bio Baumwolle 100 Prozent, Plastik 0 Prozent. Ziel ist, den Verbrauch von umweltschädlichen Plastiktüten zu verringern – und gemeinsam für den Einkaufstandort Schwalbach zu werben.
„Damit wollen wir den Einzelhandel in seinem Engagement, auf Plastiktüten zu verzichten, unterstützen. Mit einer Stofftaschen können wir alle dazu beitragen, die Welt ein wenig besser zu machen – und dazu lade ich die Schwalbacher sehr herzlich ein“, so Bürgermeisterin Christiane Augsburger. Mathias Schlosser, Vorsitzender des Gewerbevereins, fügt hinzu: „Der Gewerbeverein hat sich an dieser Stofftaschen-Aktion gerne beteiligt. Denn sie bringt Umweltschutz, fairen Handel und Werbung für unseren Einkaufsstandort zusammen.“ Die Tasche gibt es ab Donnerstag, 23. Februar, zum Preis von einem Euro im Bürgerbüro im Rathaus. Am Freitag, 3. März, wird Bürgermeisterin Christiane Augsburger Stofftaschen auf dem Wochenmarkt verteilen.
Die vielfach wiederverwendbare Stofftasche hat kurze Henkel und weist an der Seite ein kleines „Fähnchen“ mit Zertifikaten auf. Die Taschen entsprechen dem „Global Organic Textile Standard“, kurz GOTS genannt. Der GOTS ist ein von anerkannten Verbänden aus Deutschland, Großbritannien, USA und Japan festgelegter Bio-Textilstandard. Er erfasst die gesamte Wertschöpfungskette, vom zu hundert Prozent kontrolliert biologischen Anbau der Rohstoffe über Sozialstandards bis hin zur Textilausrüstung. Akkreditierte Zertifizierer überwachen die Einhaltung der strengen Kriterien.
Die Tasche trägt außerdem das Fairtrade-Siegel. Mit diesem unabhängigen Siegel werden Produkte zertifiziert, die den internationalen Fairtrade-Standards entsprechen. „Mit dem Kauf der Stofftasche aus Fairtrade-Baumwolle leisten Sie einen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in den Anbaugebieten und zur Förderung des Umweltschutzes. Die Fertigung erfolgt ohne Zwangsarbeit und ohne Kinderarbeit. Es werden faire Preise für die Baumwolle an die Bauern und faire Löhne für Industriearbeiter gezahlt“, sagt Abfallberaterin Ulrike Marschall.
Die durchschnittliche Nutzungsdauer einer Plastiktüte beträgt etwa 25 Minuten. Zwar werden viele Plastiktüten drei bis fünf Mal wiederverwendet, dennoch ist der Materialeinsatz – Rohöl – und der Kohlendioxid-Ausstoß bei der Produktion ein Umweltproblem. Landen Plastiktüten in der Landschaft, verfangen sie sich in Bäumen und Sträuchern oder gelangen in Gewässer. Die Abbauzeit von Plastik ist sehr lang. Dabei zersetzen sich die Plastiktüten in immer kleinere Teile, sogenanntes Mikroplastik. Tiere verwechseln Mikroplastik häufig mit Nahrung. Die Plastikfragmente können Tieren schaden oder sie sogar töten. Da Mikroplastik Schadstoffe in hoher Konzentration adsorbiert, kommen Schadstoffe dadurch in die Nahrungskette und so zu uns zurück.
Der Verzicht auf Plastiktüten sollte nicht dazu führen, dass mehr andere Einwegtüten verbraucht werden (zum Beispiel aus Papier), die durch Energieaufwand bei Herstellung und Transport ebenfalls hohe Umweltwirkungen mit sich bringen und somit ebenfalls nicht umweltfreundlich sind. Abfallberaterin Ulrike Marschall rät deshalb: „Vermeiden Sie Einwegtüten, unabhängig aus welchem Material. Sorgen Sie vor, nehmen Sie zum Einkaufen die Stofftasche mit. Klein zusammengefaltet nimmt sie nicht viel Platz in Handtasche, Rucksack oder Auto weg. Bei Bedarf ist sie sofort griffbereit. Die Stofftasche können Sie viele Male wiederverwenden.“
Um den Verbrauch von Plastiktüten zu senken, haben Politik und Handel im April 2016 eine Vereinbarung geschlossen, nach der Plastiktüten nicht mehr kostenlos abgegeben werden. Immer mehr Geschäfte verlangen seitdem für eine Plastiktüte Geld beziehungsweise verzichten ganz auf Plastik-Einkaufstüten. red

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