22. Februar 2017

Der ADFC Main-Taunus begrüßt die Initiative - Kreis will Koordination für den Bau übernehmen

Drei Radschnellwege geplant

Im Main-Taunus-Kreis fahren immer mehr Menschen Rad. Das hat sich auch im Kreisentwicklungskonzept „MTK Zwanzig30“ nieder geschlagen. Das Fahrrad ist als Mittel der Fortbewegung für kurze Alltagsstrecken, für den Freizeitverkehr, aber zunehmend auch als echte Alternative zum täglichen Stau auf dem Weg zur Arbeit im, in und aus dem Main-Taunus-Kreis heraus schwer im Kommen. Daher sollen jetzt drei Radschnellwege gebaut werden.

Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, Grünen und FDP auf Kreisebene gibt im Absatz zehn „Mobilität und Verkehr“ die entsprechenden Ziele für den Radverkehr in der Zeit bis 2021 vor. Mit ihrem Antrag im Kreistag vom 13. Februar hat die SPD Fraktion nun aus der Opposition heraus den Reigen eröffnet – und sofort tanzen CDU und FWG mit: Zwischen Hofheim und Eschborn soll es einen Radschnellweg geben, zwischen Hattersheim und Hochheim und jetzt auch noch zwischen Kelkheim und Zeilsheim.
Alle wollen Radschnellwege, aber was ist damit gemeint? Aus Sicht des ADFC unterscheidet sich ein Radschnellweg von einem normalen Radweg dadurch, dass er direkt geführt ist qualitativ hochwertig ist und zwei Zentren verbindet, die sich als Quelle oder Ziel für den Radverkehr auszeichnen.
Radwege, die man sich mit Traktoren oder Fußgängern, ihren Hunden oder Pferden teilen muss, sind genauso wenig Radschnellwege, wie solche, bei denen der Radverkehr an jeder Querung Nachrang hat. Auch müssen Radschnellwege im Winter geräumt und generell gut instand gehalten werden. Um es auf den Punkt zu bringen: Radschnellwege sind teuer und führen nicht an jedem Kirchturm vorbei, sondern brauchen wie Autobahnen Zubringerwege zur Hauptachse.
Deshalb begrüßt der ADFC Main-Taunus den Vorschlag, dass der Main-Taunus-Kreis die Koordination für den Bau von Radschnellwegen übernimmt. Gleichzeitig muss aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt werden: Auch das Kreis-Radrouten-Beschilderungskonzept hat der Kreis für die Kommunen übernommen. „Leider mit dem Effekt, dass in der Umsetzung jede Kommune aus der ursprünglichen Idee das gemacht hat, was ihr gerade in den Kram passte. Das führt zu der unsäglichen Situation, dass bis heute eben kein durchgängiges Kreis-Radrouten-Beschilderungskonzept umgesetzt ist“, heißt es in einer Pressemitteilung des ADFC.
Deshalb hofft der ADFC Main-Taunus, dass als Projektleiter für die Radschnellwege die seit dem 1. Februar besetzte Position des MTK Nahmobilitätsbeauftragten genutzt wird, und dass der seit dem letzten Jahr aktive Arbeitskreis der Radverkehrsbeauftragten im Main-Taunus-Kreis als Projektteam mandatiert wird. Ebenso sollen sich die Bürgermeister der MTK Kommunen unter der Leitung des Landrats als Steuerungskreis in die Verantwortung begeben und die Radschnellwege damit zur Chefsache machen.
„Wenn alle an einem Strang ziehen, kann sich der MTK mit einem Radschnellweg , der die parallel verlaufende A66 entlastet, weit über Hessen hinaus einen Namen machen als Region, die begriffen hat, was die Fachkräfte von morgen wollen“, schreibt der ADFC. red

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