15. Mai 2017

Oberstufenschüler der AES beschäftigen sich einen Tag lang mit aktuellen Problemen der EU

Politik zum Greifen nah

AES-Schüler stellten bei einem Projekt-Europatag die Präsidenten und Vizepräsidenten des europäischen Parlaments dar und simulierten Sitzungen und Verhandlungen. Foto: Schiller

An der Albert-Einstein-Schule (AES) konnten Schüler für einen Tag lang in die Rolle europäischer Politiker schlüpfen und stellten ein ganzes Gesetzgebungsverfahren nach. Dabei wurde nicht nur das Lernen, sondern auch der Spaß in den Vordergrund gestellt.

Der Projekttag wird schon seit 2004 regelmäßig im Rahmen der internationalen Europawoche von der PoWi-Fachschaft für die Oberstufe organisiert. Dieses Jahr wurden sie dabei von der parteiunabhängigen Organisation „Junge Europäische Föderalisten“ (JEF) unterstützt, die vor dreißig Jahren gegründet wurde und es sich zur Aufgabe gemacht hat, den europäischen Gedanken zu verbreiten.
Die Schüler wurden zunächst in das Europäische Parlament, den Ministerrat und die Kommission eingeteilt. Mit diesen Gruppen wurden die einzelnen Instanzen einer Gesetzesinitiative in der EU durchgespielt – dieses Mal am Beispiel der Flüchtlingskrise. Ebenfalls gab es einige Schüler, die die Medien repräsentierten und über den Stand der Verhandlungen berichteten, um die Gruppen untereinander auf dem Laufenden zu halten, aber auch um für etwas Aufregung zu sorgen. Die jungen Politiker bekamen somit nicht nur positive Töne zu hören. Dies führte immer wieder zu hitzigen Diskussionen zwischen, aber auch innerhalb der Gruppen.
Nach einigen Änderungen am ursprünglichen Entwurf konnte am Ende des Tages das fiktive Gesetz zur Regulierung der Asylfrage unterschrieben werden. Das Verfahren war somit ein Erfolg.
In der anschließenden Reflexionsphase wurde darüber nachgedacht, was die Schüler nach diesem Tag gelernt hatten. So war für viele neu, dass die europäische Kommission doch nicht so viel Einfluss hat, wie es oft angenommen wird, und dass Gesetzgebungsverfahren ungeahnt viele Hürden aufweisen.
Genau das sei auch der Sinn dieses Projektes, merkt der stellvertretende Landesvorsitzende der JEF, Marcel von Collani, an. Vordergründig sei nicht das Wissen von Bedeutung, sondern die Beschäftigung mit dem Thema an sich und dem Spaß am Spiel. „Wir wollen junge Menschen für Europa begeistern“, erklärt er.
Diese Meinung spiegelte sich ebenfalls im anschließenden Feedback wieder. Es sei hilfreich gewesen, die EU mal aus einer anderen Sicht zu betrachten, sagten die Schüler. Die Simulation sei realitätsnah gewesen und hätte einen echten Einblick in die europäische Politik gegeben. ls

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