31. Mai 2017

Dieter Kunze referierte über gotische Kathedralen in Frankreich

Wunderwerke aus dem Mittelalter

Der Vortragsabend des AK Avrillé stand ganz im Zeichen der gotischen Kathedralen in Frankreich, die Dieter Kunze anschaulich erläuterte. Foto: privat

Zu einem Vortrag unter dem Titel „Gotische Kathedralen in Frankreich“ hatte der Arbeitskreis „Städtepartnerschaft Avrillé“ am 9. Mai, eingeladen, und eine beachtliche Zahl von Zuhörern folgte mit Interesse den Ausführungen von Dieter Kunze.

Der Schwalbacher behandelte das Thema unter vielfältigen Gesichtspunkten. Seine markanteste Ausprägung habe die Gotik in der Form der Kathedrale gefunden, so der Referent. Gotik sei aber auch als Ausdruck des Religiösen, das im Mittelalter das Leben der Menschen bestimmt hat, zu betrachten. Und dann sei Dieter Kunze zufolge das erstaunliche Ingenieurswissen zu bestaunen, ohne das die Wunderwerke der Kathedralen nicht hätten entstehen können.
Lange Zeit galten die gotischen Kathedralen als „ohne allen Geschmack“, „vernachlässigungswert“ und als „missgeformte Ungeheuer“. Auch der Begriff „gotisch“ stand für „barbarisch“. Selbst Goethe war dieser Meinung, bis der Besuch des Straßburger Münsters eine Umkehr dieser Meinung bewirkte.
In seinem Vortrag ging Dieter Kunze genau und kenntnisreich auf die vielfältigen Aspekte des Themas ein. Er berichtete von der späten Wiederentdeckung der Gotik im 19. Jahrhundert und stellte das mittelalterliche Weltbild und die auslösenden Momente der Entstehung der Gotik vor.
Ganz in seinem Element war er bei der Beschreibung von Gestalt und Konstruktion der Kathedrale, um schließlich als Endpunkt die Funktion des Gotteshauses und das mittelalterliche Leben in ihm zu schildern. Reiches Bildmaterial mit Aufnahmen aus Paris, Laon, Strasbourg, Chartres, Reims, Soissons, Amiens und Beauvais unterstützte seine Ausführungen, die das Publikum mit lang anhaltendem Beifall honorierte. red

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