8. November 2017

Öffentliches Gedenken an die Pogromnacht am 9. November am Hofheimer Tivertonplatz

Ein Film zum Gedenken

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) Main-Taunus-Kreis und das Cinepark Hofheim laden zu einem besonderen Filmabend ein. Am Mittwoch, 8. November, dem Vortag zum Gedenktag an die Reichspogromnacht 1938, wird um 19.30 Uhr der Film „Es war einmal in Deutschland“ im Cinepark gezeigt.

Der Film „Es war einmal in Deutschland“, der in der Reihe „Berlinale Special Gala“ bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin gefeierte wurde, erzählt die Geschichte von David Bermann, gespielt von Moritz Bleibtreu, der, kaum sind die KZs befreit, zusammen mit seinen überlebenden Freunden irgendwie verloren herumsteht im verwüsteten Nachkriegsdeutschland – und den Tätern im Weg.
Die jüdischen Freunde um Bermann schlagen sich durch mit dem Verkauf von Tisch- und Bettwäsche, nutzen das gelegentlich vorhandene schlechte Gewissen der Deutschen aus, machen Geld und fädeln sich ein ins kommende Wirtschaftswunder. Sie sind „Teilacher“, so die jiddische Bezeichnung für Hausierer. So heißt auch der gleichnamige Roman-Bestseller von Michel Bergmann, der auch das Drehbuch geschrieben hat.
Regisseur Garbarski überrascht sein Publikum mit einem Kunststück aus Witz und Schwere, aus Tragik und Dreistigkeit. „Es war einmal in Deutschland“ ist die Auseinandersetzung der zweiten Generation mit der Geschichte der Eltern, die weg wollten und der Vergangenheit doch nicht entkommen konnten.
Der Eintritt zum Empfang ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro. Michel Bergmann wird während der Vorstellung anwesend sein und im Anschluss zur Diskussion zur Verfügung stehen.
Am Donnerstag, 9. November, lädt die CJZ um 18 Uhr zu einer öffentlichen Gedenkstunde an der ehemaligen Hofheimer Synagoge am Tivertonplatz ein. Das Gedenken beginnt mit dem Glockenläuten der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul und der evangelischen
Johannesgemeinde Hofheim. Mit dabei sind der CJZ-Vorsitzende Pfarrer Willi Schelwies sowie der katholische Bezirksdekan-Pfarrer Klaus Waldeck. Der Musik-Leistungskurs der Main-Taunus-Schule in Hofheim sorgt für die musikalische Umrahmung. Zum Abschluss werden brennende Kerzen zur Erinnerung an die vertriebenen und ermordeten Juden des Main-Taunus-Kreises aufgestellt. Bei schlechtem Wetter findet die Gedenkfeier im Stadtmuseum in Hofheim statt. red

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