10. Januar 2018

Ein besonderes Konzertprojekt gastiert am Sonntag in der evangelischen Limesgemeinde

„Klassik gegen Rechts“

Am Sonntag, 14. Januar, laden die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Main-Taunus (CJZ) und das Kulturnetzwerk „Die Cavallerotti“ um 17 Uhr zum Konzertprojekt „Klassik gegen Rechts“ in die Limesgemeinde am Ostring 15 ein.

Teils junge Nachwuchsmusiker, teils auch bereits erfahrene Kammermusiker aus Frankfurt sowie psychisch erkrankte Menschen der Theatergruppe „Die Schrägen Vögel“ des Diakonischen Werkes Main-Taunus wirken als Instrumentalisten, Vokalisten und Sprecher. Sie gestalten eine konzertante und rhetorische Erinnerungsstunde an die zahllosen, im sogenannten „Dritten Reich“ verbotenen, vertriebenen oder ermordeten jüdischen Musiker sowie deren einstmals geächtete und verbannte Werke.
Diese Werke werden an dem Abend von dem „Nordlicht“-Streichquartett, dem Holzbläser-Trio „Trio d ́anches“ der Jungen Sinfoniker Frankfurt, dem 16-jährigen Tim Paulini am Cello, seinem jungen Klavierbegleiter vom Frankfurter Lessing-Gymnasium Konstantin Jockers sowie der Mezzosopranistin Sandra Fathali und deren Klavierbegleiterin Diana Sahakyan dargeboten. Es erklingen Werke von Mendelssohn Bartholdy, Mahler, Schulhoff, Bruch, Ibert, Schumann, Hindemith, Weill und Kalman.
Gelesen werden von den beiden Mitgliedern der „Schrägen Vögel“ Hans-Joachim Übelacker und Rainer Hauptmann, sowie von Sandra Fathali, ausgesuchte Wortbeiträge wie entlarvende, antisemitische Hetzreden bekannter Nazigrößen, welche klare, eindeutige Parallelen zur aktuellen, antidemokratischen, fremdenfeindlichen Demagogie von AFD- Mitgliedern in Presse, Netz und Parlamenten aufzeigt, plakativ erlassene amtliche Verfügungen gegen deutsche Juden aus den Jahren 1933 bis 1945, Pressemeldungen Pro und Contra des nationalsozialistischen Regimes, Briefe und Gedichte jüdischer Kulturschaffender sowie Fakten, Zahlen und Berichte bezüglich der unsäglichen „Reichspogromnacht“ im November 1938.
Das Konzert entstand im Rahmen einer realisierten Inklusion von Behinderten in ehrenamtlich, gemeinnützig und anti-kommerziell erarbeiteten Musik- und Theaterprojekten. Bei der Realisierung des Konzertes wirkt die Evangelische Limesgemeinde Schwalbach mit, die nahezu kostenlos ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.
Es werden während und nach dem Konzert ausgesuchte Exponate der bereits 1986 vorgestellten und seither an zahllosen Orten in ganz Deutschland gezeigten Wanderausstellung „Die Vernichtung der Juden“ – Malerei und Installation – einer Gemeinschaftsarbeit des jüdischen Künstlers Max Weinberg und der deutschen Künstlerin Barbara Greul Aschanta gezeigt. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. red

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