28. März 2018

Beim Arbeitskreis WiTechWi stand dieses Mal ein wissenschaftliches Thema auf dem Programm

Ein revolutionäres Verfahren vorgestellt

Eindrucksvoll referierte Professor Horst Kessler über das sehr wissenschaftliche Thema der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie. Foto: Jakobi

Prof. Dr. Horst Kessler referierte am 14. März beim Vortrag des Arbeitskreises WiTechWi über das Verfahren der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie, das die Naturwissenschaft und Medizin in den letzten 50 Jahren revolutioniert hat.

Etwa 30 Zuhörer erfuhren in einem spannenden Vortrag, was sich hinter Abkürzungen wie NMR, Kernmagnetische Resonanzspektroskopie, oder MRT, Magnetresonanztomographie, verbirgt. Der Vortrag behandelte dieses Mal ein sehr wissenschaftlich ausgerichtetes Thema. Daher war der Kreis der Interessenten nicht so groß.
Horst Kessler erläuterte zunächst die historische Entwicklung einer wissenschaftlichen Entdeckung, die einen großen Einfluss auf Chemie, Physik, Medizin und Pharmazie haben sollte. Atomkerne erzeugen durch die in ihnen vorhandenen elektrischen Ladungen in Verbindung mit einer Rotation ein Magnetfeld. Hierbei kann jeder Atomkern sich in einem äußeren Magnetfeld in zwei „Richtungen“ orientieren. Diese zunächst theoretische Aussage konnte durch Experimente und Messungen bestätigt werden.
Spannend für konkrete Anwendungen dieser Erkenntnis wurde es dem Referenten zufolge, als man entdeckte, dass die Messergebnisse, die man erhält, durch die molekulare Umgebung des Atoms beeinflusst werden. Hierdurch kann man durch entsprechende Messmethoden den Aufbau von Molekülen, also welche Atome wie mit anderen Atomen in einer Substanz verbunden sind, bestimmen.
Diese Erkenntnisse erlauben es inzwischen, die Struktur von neuen Molekülen zu analysieren oder das Verhalten von Substanzen in Wechselwirkung mit anderen Substanzen zu erkennen. Horst Kessler zeigte eindrucksvoll, dass damit viele Rätsel der Wissenschaft gelöst werden konnten. So wurde beispielsweise das Geheimnis der Stabilität von Spinnenfäden und wie sie von der Spinne erzeugt werden geklärt. Die Entwicklung von Arzneimitteln und ihre Wechselwirkung im Körper lassen sich erforschen, Krebserkrankungen können besser diagnostiziert werden, Hirnaktivitäten können analysiert werden, um mehr über die Funktionsweise unseres Denkapparats zu lernen. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten, die auf NMR beruhen.
Nach dem Vortrag wurde noch angeregt diskutiert und viele Fragen zum Thema gestellt. Die nächste Veranstaltung des AK WiTechWi richtet sich an alle historisch Interessierten. Am 11. April referiert Dr. Wolfgang Metternich zum Thema „Der Turm von Frankfurt – Von der Königsstadt zur Reichsstadt. Die Entwicklung Frankfurts im Mittelalter“. red

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