Relativ einmütig entschieden sich die Stadtverordneten am vergangenen Donnerstag für eine der sechs Planungsvarianten zur Umgestaltung des unteren Marktplatzes – allerdings nicht, ohne sich vorher eine teilweise hitzige Auseinandersetzung zu liefern.
Mit den Stimmen von SPD, FDP, Grünen und dem Abgeordneten der „Eulen“ wurde beschlossen, die Variante weiter zu verfolgen, die schon bei der Bürgerversammlung Ende März vorgestellt worden war. Die CDU enthielt sich der Stimme. Wie der untere Marktplatz danach einmal aussehen könnte, kann in einer dreidimensionalen Animation auf der Internetseite der Stadt hier angesehen werden.
Nicht durchsetzen konnten sich CDU und Grüne am Donnerstag damit, dass die so genannte „Bürgervariante“, die die Grünen erst vor wenigen Wochen in die Diskussion eingebracht haben, grundsätzlich in die Planungen einbezogen wird. Bei dieser Variante können die Kastanien erhalten bleiben und entsteht ein sonniger Platz für eine Außengastronomie im oberen Teil des Platzes. Wie die behindertengerechten Rampen vom oberen Teil des Marktplatzes aus genau nach unten geführt werden, soll aber ohnehin erst bei der Detailplanung festgelegt werden, so dass die Ideen aus der „Bürgervariante“ nach wie vor die Chance haben, realisiert zu werden.
Auch wenn über die Eckpunkte der Neugestaltung des unteren Marktplatzes weitgehend Einigkeit herrschte, kam es zu einer heftigen Diskussion zwischen SPD und FDP einerseits sowie CDU und Grünen andererseits. Da ging es um die Verantwortung, warum der ganze Prozess nun schon drei Jahre dauert oder wer wann was in den Sitzungen der nicht-öffentlichen Projektgruppe gesagt hatte. Denn dort wollten die Vertreter der Koalition und Bürgermeisterin Christiane Augsburger (SPD) die jetzt favorisierte Variante eigentlich gar nicht mehr weiterverfolgen und bevorzugten noch im Herbst einen Vorschlag mit einer durchweg eckigen Platzgestaltung. Sie schwenkten erst um, nachdem sich auch der Großteil der SPD-Fraktion für eine weiterhin runde Gestaltung des Platzes ausgesprochen hatte.
Ortstermin der Grünen
Ihre Verbesserungsvorschläge wollen die Schwalbacher Grünen am Sonntag, 29. April, um 14 Uhr noch einmal „anschaulich darstellen“. Sie laden dazu alle Stadtverordneten, Magistratsmitglieder, die Bürgermeisterin und alle interessierten Bürger zu einer Ortsbesichtigung an den unteren Marktplatz ein. Dabei wollen sie zeigen, wie zum Beispiel vor der Gaststätte ein „attraktiver Aufenthaltsbereich unter alten Bäumen“ mit freiem Blick über den ganzen Platz entstehen kann, wie sich die Wegebeziehungen deutlich verkürzen lassen und ein geschützter Spielplatz gebaut werden kann. MS