Da wunderten sich einige Anwohner der Sulzbacher Straße schon: Ohne Ankündigung rissen Bauarbeiter vergangene Woche in Höhe der Sauererlenstraße den Gehweg weg und fingen an, eine Bushaltestelle zu bauen. Die Betroffenen halten diese für sinnlos.
In der Tat ist der Weg zum nächsten Haltepunkt nicht weit. Die Stationen vor der Lidl-Filiale und an der Albert-Einstein-Schule sind fast noch in Sichtweite. Duy Phong Vu wohnt direkt an der Ecke der Sulzbacher- und der Sauererlenstraße. Er nennt gleich eine ganze Reihe von Gründen, warum die neue Bushaltestelle eine Fehlplanung ist und weiß auch die meisten seiner Nachbarn hinter sich. Sie alle fürchten mehr Lärm und mehr Müll und haben Bedenken, dass sie nicht mehr richtig in ihre Einfahrten fahren können. „Ich habe in keiner anderen Stadt erlebt, dass man Bushaltestellen im Abstand von 200 bis 300 Metern benötigt“, sagt Duy Phong Vu.
Die Stadt Schwalbach weist indes darauf hin, dass in der Sulzbacher Straße keine weitere Bushaltestelle gebaut wird. Der neue Haltepunkt soll künftig den ersetzen, der bisher 110 Meter weiter nahe der Einmündung der Schulstraße besteht. „Am alten Standort war ein barrierefreier Umbau nicht möglich“, erläutert Rathaus-Sprecherin Margit Reiser-Schober auf Anfrage der Schwalbacher Zeitung. Wegen dort vorhandener Ein- und Ausfahrten sei eine Bordsteinerhöhung um sechs Zentimeter auf einer Länge von acht bis zwölf Metern nicht zu erreichen. Daher sei der neue Standort im vergangenen Jahr beschlossen worden. Dass es in der Sulzbacher Straße gleich drei Haltestellen gibt, erklärt Margit Reiser-Schober damit, dass die Haltepunkte die einzigen sind, die den oberen Teil der Altstadt und das Wohngebiet rund um den Europaring „andienen“.
Die Kosten für die neue Bushaltestelle betragen rund 60.000 Euro, von denen jedoch die Straßenverkehrsbehörde „Hessen mobil“ drei Viertel übernimmt. Bis zum Ende der Bauarbeiten ist die Sulzbacher Straße an der Stelle nur einspurig befahrbar. MS