28. September 2020

Neues Hundehaus des Tierheims in Sulzbach erhält Hessischen Tierschutzpreis

Weniger Stress für Hunde – update

Das neue Hundehaus des Tierheims Sulzbach wurde gänzlich ohne öffentliche Zuschüsse finanziert. Die besondere Konzeption des Hundehauses wirkt sich stressreduzierend und somit positiv auf die Vierbeiner aus. Foto: Tierheim Sulzbach

Der Tierschutzverein Bad-Soden/Sulzbach wurde am Dienstag vergangener Woche vom Hessischen Umweltministerium für den Bau eines neuen Hundehauses mit dem Hessischem Tierschutzpreis 2020 ausgezeichnet.

„Hunde gehören zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Während des Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie war die Nachfrage nach einem vierbeinigen Begleiter noch einmal gestiegen. Das hat man auch bei Tierheimen gemerkt. Sie vermitteln Fund- und Abgabetiere an neue Besitzer. Was oft übersehen wird, ist die großartige Arbeit, die in den Tierheimen geleistet wird, um die Tiere tierschutzgerecht zu versorgen und unterzubringen und anschließend zu vermitteln. Diese Arbeit wollen wir mit dem Tierschutzpreis 2020 ganz besonders würdigen“, sagte Umweltstaatssekretär Oliver Conz heute anlässlich der Preisverleihung in Wiesbaden.
Die Preisträger sind der Tierschutzverein Bad-Soden/Sulzbach, der Tierschutzverein Viernheim und das Tierheim Gelnhausen. Sie teilen sich den mit 7.000 Euro dotierten Preis. „Alle drei Vereine setzen sich bereits seit vielen Jahren für den Tierschutz in Hessen ein“, erklärte Oliver Conz. Neben ihrer „normalen“ Arbeit, wie beispielsweise der Rettung in Not geratener, verletzter oder ausgesetzter Tiere verfolgen sie Projekte, die sich ganz besonders mit dem Wohl von Hunden beschäftigen.
Besonders beeindruckt war die Jury von der Eigenleistung der ehrenamtlichen Verantwortlichen des Tierheims in Sulzbach und der Tatsache, dass das neue Hundehaus komplett ohne öffentliche Zuschüsse finanziert wurde. „Wir freuen uns natürlich riesig über diese ganz besondere Auszeichnung“, sagt Kathrin Finkel, Vorsitzende des Tierschutzvereins, und dankt allen, die gespendet haben. Tatsächlich hätten Kinder und Jugendliche von ihrem Taschengeld sogenannte Bausteine gespendet, aber es habe auch einige sehr wichtige Großspender gegeben.
Die konkrete Planung des neuen Hundehauses begann bereits in 2015, als der damalige stellvertretende Vorsitzende Stephan Finkel alle Anforderungen des Neubaus detailliert in einem Raumbuch beschrieb. „Ein ganz wichtiges Ziel beim Neubau war die Reduzierung des Stresses für die Hunde. In unserem alten Hundehaus waren die Boxen zur Straße ausgerichtet und jeder vorbeilaufende Spaziergänger löste Hundegebell aus. Die Hunde konnten sich auch durch den Flur gegenseitig sehen, was zu Aufregung führte. Unser neues Konzept sah vor, dass die Boxen nach hinten, weg von der Straße, ausgerichtet sind und die Hunde sich nicht gegenseitig stören. Dafür sollten die Hundeboxen aber flexibel miteinander verbunden werden können, damit man aus Hunden, die sich gut verstehen, Gruppen bilden kann“, erklärt Stephan Finkel seine Überlegungen.
Um für die nötige Ruhe zu sorgen, wurde im neuen Hundehaus auch schallabsorbierendes Material eingesetzt. Lichtkuppeln in Hundeboxen und im Flur sorgen für viel Helligkeit, davon profitieren nicht nur die Tiere, sondern auch die Mitarbeiter.
Im November 2018 wurde das neue Hundehaus in Betrieb genommen. Es bietet zehn „normale“ Hundeboxen, eine Polizeibox und eine Quarantänestation. Jede Box verfügt über einen Innen- und Außenbereich. Je nach Größe der Hunde können bis zu 20 Hunde gut untergebracht werden.
„Als nächstes müssen wir das alte Hundehaus abreißen, das war eine Auflage für den Neubau. Wir hoffen allerdings, dass unsere Gemeinden uns dabei finanziell unterstützen. Denn mit der Aufnahme der Fundtiere aus Bad Soden, Sulzbach, Eschborn und Hofheim nehmen wir eine öffentliche Aufgabe wahr. Wir sind an 365 Tagen im Jahr Ansprechpartner für Tierschutzangelegenheiten“, appelliert Kathrin Finkel.
Tierfreunde können das Tierheim durch eine Spende auf das Konto DE95 5019 0000 0000 1638 05 bei der Frankfurter Volksbank unterstützen. red

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