14. Oktober 2020

Das Känguru der Mathematik hüpfte an der Albert-Einstein-Schule trotz Schulschließung

Mathe-Wettbewerb von zuhause aus

Obwohl es in diesem Jahr verständlicherweise keine Sonderpreise gab, konnten vor den Herbstferien Juri Kobycev (6a), Carlotta Schäfer (7f) und Janne Guhr (7c) mit einem Känguru-T-Shirt ausgezeichnet werden. Sie gehörten zu den schnellsten und erreichten gleichzeitig die maximal erreichbare Punktzahl. Foto: AES

619 Schüler der Albert-Einstein-Schule (AES) der Stufen fünf bis elf hatten sich dieses Jahr für den Känguru-Wettbewerb angemeldet. Nachdem schon alle Raum- und Aufsichtspläne für die Durchführung erstellt und alle Wettbewerbsunterlagen sortiert für den Wettbewerb am 19. März bereitlagen, kam am 12. März die Nachricht, dass die Schulen geschlossen werden.

Die Enttäuschung bei den Schülern, dem Veranstalter in Berlin und dem Organisationsteam an der Schule war groß. Doch Arnd Von der Heyden, Mathematiklehrer und Mitorganisator an der Schule, begeisterte sein Team mit seiner Idee, den Wettbewerb online durchzuführen. So wurde der Wettbewerb auf den 2. April verschoben. Die Umsetzung erforderte aber eine komplette Neuorganisation, um sicherzustellen, dass möglichst alle Schüler faire Chancen haben würden und auch die Auswertung der großen Anzahl an Rückmeldungen zu stemmen sein würde.
Mit großem Engagement, viel Zuversicht und wachsender Vorfreude informierte das Organisationsteam die Schüler über die Wettbewerbsdurchführung zu Hause und organisierte einen Probedurchlauf. Auch Schüler, die vom Homeschooling überrascht worden waren, keinen Drucker zur Verfügung hatten, sich einen PC oder ein Tablet mit Geschwistern oder Eltern teilen mussten oder nur mit dem Smartphone dabei sein konnten, sollten teilnehmen können. Noch bevor die Veranstalter des Känguru-Wettbewerbs ein Online-Tool zur Eingabe der Ergebnisse bereitgestellt hatten, hatte Arnd Von der Heyden ein Tool entwickelt, mit dem es möglich war, die digital zurückgemeldeten Ergebnisse der Schüler auszuwerten.
Am Morgen des 2. April gegen 9.40 Uhr erreichten die Schüler die Aufgaben per E-Mail. Die Aufregung war in vielen Familien groß, ob alle technischen Abläufe gelingen würden, wenn um 10 Uhr der Wettbewerb offiziell beginnen würde. Aber dank zahlreicher Helfer waren viele Kinder dabei. So wurden zum Beispiel die Wettbewerbsaufgaben von Nachbarn ausgedruckt und den Teilnehmern – um die Abstandsregeln zu wahren – vor die Tür gelegt. Viele Eltern oder Geschwister halfen vor allem den Jüngeren bei der rechtzeitigen Rückmeldung der Ergebnisse. Aber auch wenn einmal etwas schief ging, konnte die Abgabe ermöglicht werden. So konnten schließlich die Ergebnisse von 497 Schülern erfolgreich ausgewertet werden.
In den ersten Schulwochen des neuen Schuljahres erhielten nun alle Teilnehmer ihre Urkunden, die Aufgabenheftchen mit ausführlichen Lösungen und eine Würfelschlange als Teilnehmerpreis.
Der Verein „Mathematikwettbewerb-Känguru“ berichtet, dass an mehr als 6.700 Schulen den Schülern die Möglichkeit angeboten wurde, die Aufgaben zu Hause zu bearbeiten und fast 400.000 Schüler diese nutzen konnten. Die Auswertung des Wettbewerbes deutschlandweit zeigt, dass die Ergebnisse in diesem Jahr besonders gut ausfielen. Viele Teilnehmende beschäftigten sich mit Freude und ernsthaft mit den Aufgaben, auch wenn noch andere Faktoren die Ergebnisse beeinflussten.
Arnd Von der Heyden und Grit Richter als Organisationsteam des Wettbewerbes an der Albert-Einstein-Schule freuen sich über den Erfolg, den die Online-Durchführung hatte. Der Spaß am Rechnen, Knobeln und Nachdenken und sicher oft auch gemeinsam mit Freunden oder Familienmitgliedern hatte in den herausfordernden Zeiten der Schulschließung einen besonders hohen Wert. red

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