24. Juni 2021

Notfallseelsorge im Main-Taunus-Kreis erhält 4.500 Euro von Mainova

Großzügige Unterstützung

Christine Zahradnik (Mitte) und der Sulzbacher Jens Böhler (rechts) von der Notfallseelsorge freuen sich über die Spende, die ihnen Francisco Rodriguez von Mainova überreicht. Foto: Storch

Mit der Spende in Höhe von 4.500 Euro kann für die ehrenamtlichen Kräfte der Notfallseelsorge im Main-Taunus-Kreis weitere Einsatzkleidung angeschafft werden.

Große Freude bei den ehrenamtlichen Kräften der Notfallseelsorge im Main-Taunus-Kreis (MTK) und ihrer Leiterin, Pfarrerin Christine Zahradnik: „Diese großzügige Geste ist gerade in einer Krisenzeit, wie wir sie aktuell erleben und in der viele Geldbeutel verschlossen bleiben, umso höher zu bewerten. Dass Mainova Organisationen wie die unsrige unterstützt, zeigt, dass gesellschaftliche Verantwortung übernommen wird.“
Für den Frankfurter Energieversorger war es eine Herzensangelegenheit. Francisco Rodriguez, Leiter Kommunalmanagement der Mainova, sagt: „Die Notfallseelsorge im Main-Taunus-Kreis und ihre Mitarbeiter leisten wertvolle Arbeit für Menschen in schwierigen Situationen. Gerne trägt Mainova als zuverlässiger Partner der Region ihren Teil mit dazu bei. Mein Dank gilt vor allem auch den ehrenamtlich Tätigen, die sich mit hohem persönlichen Einsatz dafür engagieren.“
Christine Zahradnik sieht darin vor allem eine Anerkennung der Arbeit, „die wir täglich leisten“. Denn das ganze Team zeige ein großes ehrenamtliches Engagement, rund um die Uhr bereit zu sein, psychosozialen Beistand zu leisten und Menschen in akuten Notsituationen zu betreuen. Das Geld kommt dem Team aktuell sehr gelegen, denn es wird verwendet für die einheitliche Ausstattung der über 40 Team-Mitglieder mit Softshell-Jacken und Polo-Shirts – in Lila, der Farbe der Notfallseelsorge.
„Ich freue mich sehr, dass wir nun jedem diese Einsatzkleidung sowie einen speziellen Rucksack zur Verfügung stellen können, damit sich Ehrenamtliche über ihr zeitliches Engagement hinaus nicht auch noch auf eigene Kosten für die Einsätze ausstatten müssen. Die Evangelische Kirche Hessen-Nassau sichert unsere Arbeit zwar durch die hauptamtliche Leitung sowie eine jährliche Regelzuweisung ab, jedoch werden für ein solche großes Team auch entsprechende Ausgaben fällig. Daher sind wir auf Spenden angewiesen“, erklärt die Leiterin der Notfallseelsorge.
Ganz konkret sollen weitere Bekleidungsgegenstände wie Sicherheitsschuhe, Mützen und Handschuhe angeschafft werden. Auch für die Aus- und Fortbildung gilt es, beispielsweise Fachliteratur zu besorgen oder externe Referenten und Supervisoren zu buchen. „Wir legen großen Wert darauf, dass alle Team-Mitglieder regelmäßig geschult werden und Fortbildungen besuchen können; außerdem wollen wir unterschiedliche Qualifikationsmaßnahmen ermöglichen“, meint die Pfarrerin.
Wenn die markant-lilafarbene Jacke mit dem Schriftzug „Psychosoziale Notfallversorgung“ (PSNV) zum Einsatz kommt, ist zumeist jemand verstorben – ob nach Krankheit, Unfall oder Suizid. Auch unterstützen die Notfallseelsorger Polizeibeamte, die Todesnachrichten überbringen müssen. Die Hinterbliebenen oder anderweitig Betroffenen werden in den ersten Stunden nach einem solchen schockierenden Ereignis vor Ort begleitet, bis das soziale beziehungsweise familiäre Umfeld diese Aufgabe übernehmen kann. Es geht vor allem darum, da zu sein, um Hilfe anzubieten und Bedürfnisse zu erkennen, das Unerträgliche mitzutragen, zuzuhören, Fragen zu beantworten oder auch gemeinsam zu schweigen. Dabei müssen die Einsatzkräfte ein breites Spektrum an Emotionen aushalten und erkennen, welche Schritte zur Stabilisierung nötig sind, um den Betroffenen mögliche erste Wege zu öffnen.
Dieses Angebot, das sich komplett auf ehrenamtliche Kräfte stützt, die in ihrer Freizeit für den „24/7“-Bereitschaftsdienst zur Verfügung stehen, startete seitens des Evangelischen Dekanats Kronberg im Main-Taunus-Kreis Anfang 2012. Seitdem hat es sich kontinuierlich weiterentwickelt; im Jahr 2020 wurden rund 100 Einsätze geleistet. Die meisten davon geschehen in enger Kooperation mit Rettungsdiensten, Notärzten, Polizei und Feuerwehr, die die Notfallseelsorge als wertvolle Unterstützung für die eigene Arbeit verstehen und entsprechend häufig alarmieren. red

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