10. August 2022

TASSO appelliert an Hundehalter: Vierbeiner bei Hitze nicht im Auto zurücklassen

Hunde im Backofen

Mindestens 50 Hunde mussten in diesem Sommer aus einem überhitzten Auto befreit werden. Foto: Tasso

Ein Hund versuchte sich durch einen kleinen Spalt im Fenster nach draußen zu zwängen, ein anderer Hund kollabierte auf dem Rücksitz und für zwei Vierbeiner kam jede Hilfe zu spät, sie starben an den Folgen der Überhitzung: In diesem Sommer mussten laut der der in Sulzbach ansässigen Tierschutzorganisation „TASSO“ bereits mindestens 50 Vierbeiner aus einem überhitzten Auto befreit werden.

Die Tierschutzorganisation „TASSO“ hat diese „Hund im Backofen“-Fälle gezählt und ist wieder einmal zu einem traurigen Ergebnis gekommen – und das, obwohl der Sommer noch lange nicht vorbei ist. In der Zeit von Ende März bis Anfang August sind in mindestens 50 Fällen Hunde bei Hitze im Auto zurückgelassen worden. Die Betonung liegt auf mindestens, denn betrachtet werden hier nur die Fälle, über die in der Presse berichtet worden ist – weil Polizei oder Feuerwehr eingeschaltet wurden.
In den meisten bekannt gewordenen Fällen konnten die Hunde zum Glück rechtzeitig gerettet werden, doch zwei Hunde starben, weil ihre Halter verantwortungslos handelten. „TASSO“ appelliert daher erneut an Hundehalter, ihre Vierbeiner nicht im heißen Auto zurückzulassen, denn schon wenige Minuten ab 20 Grad Celsius Außentemperatur können ausreichen, um das Auto zur tödlichen Falle werden zu lassen. „Das Autoinnere kann sich bei steigenden Temperaturen schnell auf über 50 Grad Celsius aufheizen. Es ist auch keine Lösung, das Autofenster einen Spalt offen zu lassen, denn auch diese Maßnahme kann keine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten“, warnt „TASSO“-Leiter Philip McCreight.
In den kommenden Wochen ist in Deutschland weiterhin mit hohen Temperaturen zu rechnen. Wer an einem warmen Tag einen Hund im Auto entdeckt und eine Notsituation für das Tier erkennt, sollte nicht wegsehen, sondern reagieren. Für das Verhalten in einem solchen Ernstfall gibt „TASSO“ wichtige Tipps: Steht das Auto beispielsweise auf dem Parkplatz eines Geschäfts, sollten Tierfreunde den Halter ausrufen lassen, die Polizei oder die Feuerwehr informieren, alle wichtigen Daten, wie Datum, Ort, Uhrzeit, Automarke, Farbe und Kennzeichen des Wagens, notieren, den Vorfall mit Fotos dokumentieren, Zeugen suchen, die die Geschehnisse bestätigen und auch deren Name und Kontakt notieren sowie zur Sicherheit Strafanzeige wegen Tierquälerei erstatten.
Wenn sich der Zustand des Hundes dramatisch verschlechtert oder das Tier sogar das Bewusstsein verliert, kann es notwendig sein, den Hund selbst aus dem überhitzten Fahrzeug zu retten. Doch Vorsicht: Es kann durchaus passieren, dass der Fahrzeughalter später Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen den Tierretter erstatten wird. In diesem Fall können sich Betroffene auf einen rechtfertigenden Notstand berufen. Umso wichtiger ist es jedoch, Zeugen für den Vorfall zu haben, die Polizei zu verständigen und nur dann selbst tätig zu werden, wenn wirklich nicht mehr länger auf das Eintreffen der Polizei oder anderer Rettungskräfte gewartet werden kann.
Weitere Informationen zu „Hund im Backofen“ sowie detaillierte Tipps zur rechtlichen Lage und den Gefahren aus tiermedizinischer Sicht finden Interessierte unter tasso.net/hib im Internet. Auch Aufklärungsmaterial bietet „TASSO“ kostenfrei an, um möglichst viele Menschen für das Thema zu sensibilisieren und vor den Gefahren für die Vierbeiner zu warnen. red

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