30. August 2022

Schwalbacher Spitzen

Wie ein Schmerzmittel

Mathias Schlosser

von Mathias Schlosser

Morgen gilt es: Noch einmal voll tanken und noch einmal mit der S-Bahn quer durch Frankfurt fahren. Denn morgen ist es vorbei mit dem Tankrabatt und dem 9-Euro-Ticket.
Trotz Energiekrise haben die beiden Maßnahmen für eine relativ unbeschwerte Urlaubssaison gesorgt. Doch so schön die Geschenke von Vater Staat waren: Ob es die richtigen waren, ist mehr als fraglich. Denn das Grundproblem ist ja, dass es wegen der Gas-Knappheit insgesamt zu wenig Energie gibt. Dagegen hilft eigentlich nur Energie-Sparen, doch Tankrabatt und 9-Euro-Ticket haben dazu keinerlei Motivation geboten. Im Gegenteil: Wer besonders viel mit Auto und Zug herumgefahren ist, hat besonders viel bekommen.
Die besten Anreize zum Energie-Sparen sind dagegen die hohen Preise selbst. Wenn der Liter Diesel erst einmal drei Euro kostet, wird es von ganz alleine keine unnötigen Fahrten mehr geben und werden deutlich mehr Menschen auf die Bahn umsteigen als wegen des 9-Euro-Tickets.
Erforderlich ist dann natürlich eine pauschale Ausgleichszahlung des Staates für diejenigen, die nicht genug verdienen, um die Preissteigerung stemmen zu können. Da muss dann auch geklotzt und nicht gekleckert werden. Weitere Geschenke für SUV-Fahrer und Wochenendurlauber wie Tankrabatt und 9-Euro-Ticket helfen dagegen nicht weiter. Sie wirken wie Schmerzmittel, die zwar die Symptome lindern, aber die Krankheit nicht heilen.

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