16. September 2022

Schwalbach und Olkusz feiern das Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft

Dicke Freunde seit 25 Jahren

Stadtverordnetenvorsteher Günter Pabst (Mitte) und Bürgermeister Alexander Immisch zeichnete Genowefa Bugajska aus. Foto: Bär

Seit 25 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Schwalbach und der polnischen Stadt Olkusz. Vom 7. bis 12. September wurde das Jubiläum in Schwalbach. Aus Olkusz waren dazu 23 Gäste angereist, darunter sechs Jugendliche.

Für sie waren es intensive Tage der Begegnungen mit einem vielseitigen Programm, das die Stadt und der Arbeitskreis Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach vorbereitet hatten. Am Donnerstag, dem „Frankfurt-Tag“, besuchte die Gruppe den Gedenkort Katzbach an den ehemaligen Adlerwerken und beschäftigte sich mit den Zwangsarbeitern zur Zeit des zweiten Weltkriegs.

In der Paulskirche wies Stadtführer Dieter Wesp auf die polnischen Freiheitskämpfer hin, die bei den Debatten 1848 eine große Rolle gespielt hätten. Nach einem Gang durch die neue Altstadt genossen einige polnische Gäste Kaffee und Kuchen in der „Goldenen Waage“, während viele sich auf den Weg zu einem Stadtbummel machten.

Die polnischen Gäste besuchten zusammen mit einem Teil ihrer Gastgeberinnen und Gastgeber auch den Römerberg in Frankfurt. Foto: Bär

Der Freitag war der „Schwalbach-Tag“. Am Morgen besuchte die Gruppe das Grab des ehemaligen Bürgermeisters und Olkuszer Ehrenbürgers Horst Faeser. Ein Erlebnis der besonderen Art hatte die Schwalbacher Turngemeinde vorbereitet. Die Gruppe wurde vom Ehrenvorsitzenden Wolfgang Specht und dem amtierenden Vorsitzenden Kurt Kreyling empfangen und mit der Arbeit der Turngemeinde vertraut gemacht. Patricia Hoerschelmann brachte dann die Gruppe auf Trab. Unter ihrer Anleitung wurde eine Stunde lang „Alltagsgymnastik“ geübt, was allen viel Spaß bereitete.

Am Nachmittag beschäftigten sich die Gäste mit der Arbeit der Schwalbacher Flüchtlingshilfe. Brigitte Wegner und Zekiye Sever berichteten über die städtische Arbeit und Gudula Farwig und das Ehepaar Broda stellten die ehrenamtliche Arbeit der Flüchtlingshilfe vor. Insbesondere die Hilfen für die ukrainischen Frauen und Kinder standen dabei im Mittelpunkt.

Am frühen Abend führte Günter Pabst die Olkuszer durch die Ausstellung „25 Jahre Städtepartnerstadt Olkusz – Schwalbach“. Dort konnten noch einmal die vielen Stationen der Begegnungen zwischen Deutschen und Polen nachvollzogen werden. Danach folgte der Höhepunkt: Bürgermeister Alexander Immisch und der Magistrat hatten zum Empfang geladen. Auch der polnische Generalkonsul in Frankfurt, Jakub Wawrzyniak, sprach ein Grußwort und lobte die Arbeit der beiden Partnerschaftsvereine, die die Basis für die Verständigung zwischen Polen und Deutschen bildet.

Alexander Immisch nahm in seinem Grußwort Bezug auf die besondere Bedeutung, die dem bürgerschaftlichen Engagement der Städtepartnerschaft in Anbetracht des russischen Krieges gegen die Ukraine zukomme: „Lassen Sie uns alles dafür tun, dass unsere Freundschaft auch weiterhin wächst und die kommenden Generationen dabei bestmöglich mit eingebunden werden. Es gilt, den Wert eines friedlichen Zusammenlebens auch über Grenzen hinweg auf Dauer sicherzustellen.“

Die im Programm angekündigte Überraschung stellte die Olkuszer Vorsitzende, Genowefa Bugajska, in den Mittelpunkt. Günter Pabst lobte ihr Engagement in den vergangenen 25 Jahren und die vielen Projekte, die gemeinsam durchgeführt worden sind. Alexander Immisch sagte: „Es ist Ihr Verdienst, dass die Partnerschaft auf Olkuszer Seite so aktiv  vorangetrieben wurde, stets gemeinsam mit den Olkuszer Bürgerinnen und Bürgern.“ Die Stadtverordnetenversammlung habe daher beschlossen, Genowefa Bugajska mit der Ehrenplakette der Stadt Schwalbach auszuzeichnen. Es folgte die Überreichung der Plakette und der zugehörigen Urkunde.

Natürlich wurden auch gegenseitig Geschenke ausgetauscht. Die Stadt Schwalbach überreichte ein Bild von Thomas Laszlo Zahoczky. Olkusz brachte eine zwei Meter hohe Rotbuche auf die Bühne. Der Städtepartnerschaftsbaum soll später in der Nähe der Olkuszstraße gepflanzt werden.

Mit dem polnischen Lied „Sto lat, Sto lat“ (Hundert Jahre sollst du leben) wurde Genowefa Bugajska ein Ständchen gebracht und anschließend gemeinsam – auf Polnisch und Deutsch – die Europahymne gesungen, musikalisch begleitet durch die Band „Lady Birds“. Danach wurde das sehr gute Büfett gestürmt, gegessen, getrunken, gelacht und der Abend genossen. red

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