Die Vorweihnachtszeit und das Weihnachtsfest selbst werden bei Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, oftmals als sehr belastend empfunden. Daher bietet die Evangelische Familienbildung Main-Taunus gemeinsam mit den Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Kronberg am Donnerstag, 1. Dezember, um 18 Uhr eine „Sternenzelt“-Andacht im Advent an.
„Erinnern – Trauern – Hoffen im Angesicht von Weihnachten“ – so der Titel der Veranstaltung, zu der trauernde Kinder, Jugendliche und Erwachsene in das Außengelände des Evangelischen Vorkindergartens in der Händelstraße 50 in Bad Soden eingeladen sind. „Die Andacht soll den Angehörigen gerade in dieser Zeit des Jahres die Möglichkeit geben, in einem besonderen Rahmen gemeinsam mit anderen Betroffenen inne zu halten und sich an die verstorbenen Familienmitglieder zu erinnern“, erklärt Claudia Vormann, Leiterin des Projektes „Sternenzelt“.
Denn nicht nur das Weihnachtsfest selbst, sondern bereits der Advent ist bei vielen eine Zeit, die mit familiären Ritualen und vielen Erinnerungen ausgefüllt ist. Christbaumschmuck basteln mit Mama, Plätzchenbacken mit Oma, Weihnachtsbaum schlagen mit Papa – das alles gehört für viele Kinder und Erwachsene zur Einstimmung auf den Heiligen Abend einfach mit dazu. Wenn ein Familienmitglied, ein geliebter Mensch stirbt, ist da eine Lücke, die bleibt. Und bei allem, was im Alltag weiterlaufen soll, tut es vielen Familien gut, auch Momente zu haben, in denen Erinnern und Trauern da sein können. Die Andacht wird mit einem Feuer im Freien gefeiert. Im Anschluss gibt es Tee und Kekse.
Das Projekt „Sternenzelt“ der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus berät und begleitet Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 16 Jahren, die mit einem persönlichen Verlust eines Elternteils leben müssen. In verschiedenen Trauergruppen können sie in einem sicheren Rahmen ihren Fragen, Gefühlen und Nöten Ausdruck verleihen und neue Bewältigungsstrategien ausprobieren. Parallel zur Kindergruppe haben auch die Eltern die Möglichkeit, sich auszutauschen, da sie oft wenig Raum für sich finden.
Zusätzlich zu ihrer eigenen Trauer sind sie konfrontiert mit der Schmerzbewältigung ihrer Kinder und haben die Aufgabe, das Familienleben neu organisieren zu müssen. „Sternenzelt“ hat deshalb Eltern und Kinder im Blick und begleitet Familien auch individuell, gerade in den ersten Wochen nach dem Tod.
Alle Angebote sind für die Familien kostenfrei und werden über Spenden finanziert. Wer mit einer Spende oder als Sponsor „Sternenzelt“ dabei helfen will, weiterhin für trauernde Familien aus dem Rhein-Main-Gebiet da zu sein, kann sich direkt bei Claudia Vormann per E-Mail an claudia.vormann@dekanat-kronberg.de melden. red