25. November 2022

Große Spendenbereitschaft für dreijährigen Sulzbacher

Delfin-Therapie für Ryan

Spendenübergabe mit Ryan und Familie, Bürgermeister und den Organisatoren des Benefiz-Grillfestes. Von links: Jochen Bauer, Sulzbachs Bürgermeister Elmar Bociek, Achim Kreiner, Timo Büsch, Tino Moewes mit Ryan, Steffen Gärtner, Lisa Moewes, Marko Stäglich, Thomas Klingel, Frank Kranz und Peter Pleyer. Foto: privat

Die Spendensumme von mindestens 15.000 Euro musste zusammenkommen, um dem drei Jahre alten Sulzbacher Ryan P. Moewes, der bei seiner Geburt am 23. Juli 2019 einen schweren Gehirnschaden erlitt, eine Delfintherapie auf der Karibik-Insel Curacao zu ermöglichen. Auch Schwalbacher haben dazu beigetragen, dass die Summe nun zusammengekommen ist.

Die verzweifelten Eltern Lisa und Tino Moewes und die Verwandten und Freunde hoffen, dass mit dieser außergewöhnlichen Therapie der Gesundheitsstand des kleinen Ryan verbessert werden kann. Die Familie hatte einen Spendenaufruf gestartet, um das Geld für die kostspielige Behandlung in der Karibik zusammenzubekommen. „Die Resonanz war überwältigend. Wir können das noch gar nicht richtig fassen“, sagte Lisa Moewes bei der Spendenübergabe in der Sulzbacher Kleingartenanlage an der Eschborner Straße.

Die Familie erhielt einen Scheck über 16.000 Euro. Bürgermeister Elmar Bociek sattelte von der Gemeinde Sulzbach noch einmal zehn Prozent, also 1.600 Euro, drauf. Dieser stolze Betrag von 17.600 Euro kommt aus mehreren Kanälen. 6.500 Euro ist der Erlös eines Benefiz-Grillfestes für Ryan, das in der Sulzbacher Kleingartenanlage am Oberliederbacher Weg von verschiedenen Sulzbacher Vereinen organisiert worden war. Garanten für die hohen Einnahmen waren, dass Getränke Kreiner die Getränke, Metzger Oliver Weber das Kasseler-Fleisch und die Pizzeria da Guiseppe Pasta kostenlos zur Verfügung stellten und verkauften.

Die Firma Steffen Gärtner aus Schwalbach spendete 1.200 Euro und das Team des Sulzbacher Volkslaufs steuerte 500 Euro bei. Bei einer privaten Spendenaktion von Paulette Erbskorn kamen ebenfalls 500 Euro zusammen. Auch eine Tombola brachte Geld in die Kasse. Zudem hatten viele Menschen Geld auf das Spendenkonto der in Düsseldorf ansässigen Organisation „Delfine therapieren Menschen“ eingezahlt.

Allen Spendern ging die Geschichte des kleinen Ryan zu Herzen, der auch bei der Spendenübergabe auf dem Arm seines Papas dabei war. „Ryan leidet unter einer Tetraparese, das ist die Lähmung aller vier Gliedmaße, also Arme und Beine, unter Epilepsie, und er hat weitere gesundheitliche Baustellen“, sagt Ryans Mutter Lisa.

Das tragische und unverständliche für Ryans Eltern Lisa und Tino Moewes: Dass Störungen vorliegen und dass es bei der Geburt Komplikationen gab, die Herztöne weg waren und der Junge reanimiert werden musste, wurde den Eltern bei Ryans Entlassung aus dem Krankenhaus nicht mitgeteilt. „Das hat unsere Hebamme erst im Arztbrief gelesen und uns darauf hingewiesen“, sagt Lisa Moewes.

Die Eltern waren wie vor den Kopf geschlagen, als sie die traurige Wahrheit erfuhren. Seitdem versuchen sie alles Mögliche, um dem Jungen zu helfen, haben zugleich auch rechtliche Schritte gegen das Krankenhausteam eingeleitet.

Das Glück im Unglück. „Ryan ist zu 100 Prozent körperbehindert, aber geistig fit, wenn auch die Entwicklung verzögert ist“, sagt Lisa Moewes und fügt hinzu: „Er spricht zwar nur einige Worte, aber er versteht alles, was man ihm sagt. Und er nimmt am Leben teil.“ Ryans Opa Robert Hofmann ergänzt: „Er ist ein glückliches Kind.“

Behandelt wird Ryan im Sozialpädagogischen Zentrum in Höchst und zweimal im Jahr zwei Wochen im Jahr mit der Nart-Therapie in Bremen. Hinter der Abkürzung Nart versteckt sich Neuroaktive Reflextherapie, mit der Hirnschäden bei Kindern behoben werden sollen. Massage, funktionelle Bewegungsübungen und Logopädie gehören auch zum Behandlungsprogramm in Bremen.

Große Chancen versprechen sich Ryans Eltern jetzt von der Delfintherapie. „Die erste Delfin-Therapie ist komplett bezahlt“, freut sich Lisa Moewes. In den beiden letzten Märzwochen 2023 geht es auf die Insel Curacao. Die Insel ist von Amsterdam im Direktflug in zehn Stunden zu erreichen. Dort wartet auf Ryan täglich eine zweistündige Therapie mit Delfin und einem Trainer im Wasser und eine Stunde Physiotherapie an Land.

Möglicherweise ist eine zweite Behandlungsrunde erforderlich. Deshalb wird weiter um Spenden gebeten. Lisa Moewes nennt das Spendenkonto der Organisation „Delfine therapieren Menschen“ mit Sitz in Düsseldorf, die Ryans Behandlung mit der Delfintherapie organisiert. Es hat die IBAN DE52300501100020002424. Ganz wichtig ist der Zusatzsatz: „Verwendungszweck Ryan Moewes“. red

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