Viele Fernwärmekunden fordern den Grünen zufolge ein neues Kartellverfahren gegen den Fernwärmeversorger wie schon in den Jahren 2010 bis 2017. Fest steht laut der Ökopartei jedenfalls, dass der Preisabstand zu anderen Fernwärmeanbietern im Jahr 2021 wieder deutlich angestiegen ist und dass die aktuellen hohen Vorauszahlungsforderungen für die kommenden Monate demnächst noch Schlimmeres befürchten lassen.
Die Grünen sehen sich ihrer Skepsis bestätigt, dass bei den überhastet geführten Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Erwerb des Grundstücks vor nunmehr zweieinhalb Jahren die Interessen der Schwalbacher Fernwärmekunden leider nicht angemessen berücksichtigt worden waren. Damals sollte unmittelbar vor der Kommunalwahl unbedingt noch ein Erfolg verkündet werden. Nach Meinung der Grünen wurde deshalb sogar auf eine leicht mögliche Korrektur des besonders für Energiesparer ungünstigen starren Grundtarifs verzichtet.
Bereits damals hatten die Grünen gefordert, dass der Kauf genutzt werden sollte, die Fernwärme in Schwalbach statt durch ein privates Monopolunternehmen endlich in einem Gemeinschaftsunternehmen durch die Stadtwerke anzubieten. „Die Stadtwerke liefern zuverlässig und zu aller Zufriedenheit Wasser an die Schwalbacherinnen und Schwalbacher. Um die Kosten und die Tarife gibt es keinen Streit“, sagt Thomas Nordmeyer, Stadtverordneter und Mitglied der Betriebskommission bei den Stadtwerken.
Mit der Fernwärme könne das genauso laufen. Ein Gemeinschaftsunternehmen könnte dann auch gewährleisten, dass die anstehende Umstellung des Heizwerkbetriebs von Erdgas auf die Abwärme der am Kronberger Hang entstehenden Rechenzentren möglichst reibungslos gesichert werden kann.
Aktuell notwendig ist aber auch, so die Grünen, dass die unzumutbar hohen Preise wenigstens durch einen Härtefallfonds der Stadt abgefedert werden müssen. red