22. Dezember 2022

Leserbrief

„19 Millionen Euro sind kein Pappenstiel“

Zur Diskussion um die Greensill-Festgelder erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Bernhard Benner. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@schwalbacher-zeitung.de.

Bei einigen Leserbriefen muss man den Eindruck gewinnen, dass die Verfasser das Finanz-Debakel verharmlosen wollen und endlich ein Schlussstrich gezogen werden soll. Nein, 19 Millionen Euro sind keine Kleinigkeit, bei der man schnell wieder zur Tagesordnung übergehen kann. Jeder Schwalbacher Bürger ist von diesem Verlust mit etwa 1.250 Euro betroffen, und niemand will dafür die Verantwortung tragen. Es ist das herausragende Verdienst von Mathias Schlosser, dass er den Ablauf der Entscheidungen, die zu diesem Desaster führten, detailliert aufgezeigt hat. Hierfür gebühren ihm Anerkennung und großer Dank.

Es ist schockierend, wie leichtfertig und dilettantisch diese 19 Millionen Euro bei einer dubiosen Bank angelegt wurden. Dafür trägt Alexander Immisch die Verantwortung. Jeder Leitende Angestellte würde sofort gefeuert, wenn er durch leichtfertiges Handeln in seinem Unternehmen einen derartigen Vermögensschaden verursachen würde. Wie Herr Schmidt zu der Beurteilung kommt, dass Herr Immisch seine Sache „echt“ gut mache, ist mir unverständlich. Wenn schon bei einer derartigen Summe mit lockerer Hand und ungetrübt von wichtigen Informationen entschieden wurde, dann will ich mir nicht vorstellen, wie andere, weniger wichtige Entscheidungen getroffen werden.

Die SPD hält nach wie vor in Nibelungen-Treue an Alexander Immisch fest. Dies ist enttäuschend, war aber nicht anders zu erwarten. Nachdem sie einen hauptamtlichen Stadtratsposten ergattert hat, steht auch die CDU hinter Alexander Immisch. Das stinkt zum Himmel – ein Posten, von dem schon vor Jahren festgestellt wurde, dass er völlig überflüssig ist, und für den die Schwalbacher Bürger nochmals mit mehreren hunderttausend Euro belastet werden.

Ich weiß nicht, ob den beiden Parteien bewusst ist, dass ein derartiges Postengeschacher Wasser auf die Mühlen der politischen Rattenfänger ist. Ich hoffe, dass noch viele Schwalbacher den Abwahlantrag unterschreiben und sich die Oppositionsparteien im Interesse der Schwalbacher Bürger für die Abwahl des Bürgermeisters einsetzen. Bernhard Benner, Schwalbach

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