Den Rahmen des Tastentag-Abschlusskonzerts bildete das 120-händige Tastenorchester an mehreren Dutzend Keyboards: Zur Eröffnung erklang der Rock-Klassiker „You Can Leave Your Hat On“, und – weil Pianisten und Keyboarder auch Klassik mögen – folgte ein Scherzo von Joseph Haydn. Bericht mit Video
Mit fast 300 Schülerinnen und Schülern gehören Klavier und Keyboard immer noch zu den beliebtesten Instrumenten an der Musikschule, und meistens erklingen sie allein. Nicht so am vergangenen Samstag: Damit auch Tasteninstrumentalisten in den Genuss des gemeinsamen Musizierens kommen, wird alle zwei Jahre der Tastentag veranstaltet. Zur Vorbereitung trafen sich an drei Samstagen die Teilnehmenden des Orchesters in der Steinbacher Straße in Niederhöchstadt zum Proben.
Zum Glück konnten nicht immer alle kommen, denn der größte Raum hätte gar nicht alle fassen können. Es war auch so schon mehr als voll, wie Tatjana Benn berichtete. Auch kleinere Ensembles übten vorab, und manches konnte tatsächlich erst am Samstagnachmittag vor Ort im Bürgerhaus fertig vorbereitet werden. So blieb ein kleiner Nervenkitzel für alle Beteiligten bis zum Schluss.
Bei der Aufführung am frühen Abend wechselten nach der Eröffnung rasch die Aktiven: mal sechs-, acht- oder zwölfhändig am Flügel mit Boogies oder Romanzen, mal mit sogenannter „Alter Musik“ von Bach und Händel. Oder zu dritt am Keyboard mit lustigen Titeln wie „Ketchup-Rock“.
Eine „spontane Combo“ hatte Martin Kliem kurzfristig auf die Beine gestellt: Hier waren keine pianistischen Fähigkeiten erforderlich, sondern Rhythmusgefühl. Mit den Händen erzeugten die Jugendlichen verschiedenartige Cluster; das Piano als Schlagzeug – ein Experiment, das gelang und allen Beteiligten viel Freude bereitet hat.
Spaß hatten auch Achim Doderer, Olga Erke-Naberejnikh, Martin Kliem, Irina von Knebel, Emanuel Matani sowie – noch recht neu im Team – Daniela Saavedra: Ganz und gar nicht verstaubt war der Beitrag des Lehrerensembles. Anders als der Titel „Alter Gobelin“ vermuten ließe, spielten sie dicht an dicht an Flügel und E-Piano sitzend ein beschwingtes Stück, ehe noch einmal alle auf die Bühne kamen, um mit „Reggae My Soul“ das Konzert musikalisch zu beschließen. Hier war auch Raum für Einzel-Improvisationen.
Ganz am Ende hatte die stellvertretende Schulleiterin Monika Stadtmüller-Feja eine brandaktuelle Nachricht: Zwei Tage vor dem Tastentag hatte die Eschborner Stadtverordnetenversammlung einstimmig für den lange ersehnten Musikschul-Neubau votiert. Monika Stadtmüller-Feja verriet, dass das neue Gebäude der Musikschule Taunus in der Nähe des S-Bahn-Anschlusses Eschborn-Mitte stehen soll. Die Freude war allseits groß, aber den lautesten Applaus hatten alle großen und kleinen Musiker verdient für ein kurzweiliges Programm, das die Fachbereichsleiter Tatjana Benn und Martin Kliem zusammen mit neun weiteren Kolleginnen und Kollegen organisiert hatten. red