24. April 2023

Verein „Bürger und Polizei“ ehrte auch einen Schwalbacher für couragiertes Verhalten

„Mit Wachsamkeit und Entschlossenheit“

Landrat Michael Cyriax (rechts) und die Leiterin der Polizeidirektion Carina Lerch (links) haben Personen aus dem Main-Taunus-Kreis und der Region für couragiertes Verhalten geehrt und Belobigungsurkunden überreicht. Zu den Geehrten zählen: (v.links) Anastasia Gosniz, Artur Gosniz, Bülent Acik-Canfield, Franz Kobler und Bettina Fay. Foto: MTK

Sechs Bürgerinnen und Bürger aus dem Main-Taunus-Kreis und der Region sind für ihre Zivilcourage vom Verein „Bürger und Polizei“ ausgezeichnet worden. Dazu gehört auch ein Mann aus Schwalbach, der dazu beigetragen hat, dass Einbrecher der Albert-Einstein-Schule festgenommen werden konnten.

Wie Landrat Michael Cyriax als Vorsitzender des Vereins und die Leiterin der Polizeidirektion Main-Taunus Carina Lerch mitteilen, haben sie Straftaten vereitelt oder geholfen, mutmaßliche Verbrecher zu fassen – teils unter eigener körperlicher Gefahr. Die Frauen und Männer wurden bei einem Empfang im Landratsamt geehrt.
„Der Main-Taunus-Kreis ist ein sicherer Kreis, wie immer wieder die Kriminalstatistik zeigt“, unterstreicht Michael Cyriax. „Zu dieser Sicherheit und zur Aufklärung von Straftaten können die Bürgerinnen und Bürger selbst beitragen, wie die aktuellen Fälle der Belobigungen zeigen. Ohne die Aufmerksamkeit von Zeuginnen und Zeugen, ohne Misstrauen und Vorsicht und ohne diese Mitwirkung insgesamt wäre die Polizeiarbeit deutlich schwieriger.“ Dass unter den Geehrten auch couragierte Bürger aus der Nachbarschaft seien, zeige, dass der Kampf gegen das alltägliche Verbrechen „eine Aufgabe in der ganzen Region ist.“
„Wer nicht wegschaut, sondern hinsieht und umsichtig handelt, leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von allen“, meint Carina Lerch. Die Polizei sei auf die Unterstützung wachsamer Bürger angewiesen. Ebenso wichtig sei die Arbeit in der Verbrechensvorbeugung, wie das ehrenamtliche Engagement der Präventionsräte auf Ebene des Kreises, der Städte und Gemeinden zeige.
Mit Hilfe eines Schwalbachers wurden mutmaßliche Schuleinbrecher festgenommen. Ihm kamen an einem Sonntagabend mehrere Personen im Bereich der Albert-Einstein-Schule verdächtig vor. Wie sich später herausstellte, war in der Schule eingebrochen worden. Der Zeuge rief die Polizei, die dann nach kurzer Verfolgung zwei 18 und 19 Jahre alte Männer stellte. Zudem kontrollierten sie in der Nähe zwei Frankfurter Heranwachsende, die möglicherweise ebenfalls etwas mit dem Einbruch zu tun hatten.
Wie die Polizei weiter berichtet, hat Bülent Acik-Canfield aus Wiesbaden einer bedrängten Frau geholfen und wurde dabei selbst verletzt. Die Frau war auf dem Hochheimer Markt von einem Mann aggressiv belästigt worden. Acik-Canfield kam dazu und wollte den Betrunkenen beruhigen und wurde dabei von ihm schwer am Knie verletzt. Er konnte mit seinem Einsatz aber eine weitere Eskalation verhindern.
Artur Grosniz aus Kronberg hat in Eschborn unter Einsatz seiner Gesundheit einen Verbrecher gestellt. Er hatte beobachtet, wie ein angetrunkener Mann wegen eines Ladendiebstahls in einem Geschäft in der Rudolf-Diesel-Straße von Mitarbeitern zur Rede gestellt wurde. Als der Mann flüchtete, verfolgte ihn Grosniz und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Dabei wurde er von dem Täter gebissen.
Vermutlich Schlimmeres verhindert hat eine Kelkheimerin, als sie auf der Frankenallee einen betrunkenen und unter weiteren Drogen stehenden Autofahrer der Polizei meldete. Sie hatte beobachtet, wie er nach dem Einparken aus seinem Auto gestiegen war. Die von ihr herbeigerufene Polizeistreife stellte bei der Kontrolle nicht nur den Drogeneinfluss fest: Der Mann war mit Haftbefehl gesucht.
Die Bankmitarbeiter Bettina Fay und Antonino Nasisi haben in Eschborn einen „Enkeltrick“-Betrug vereitelt. Unbekannte hatten eine über 80-Jährige angerufen und über eine erfundene Geschichte mit einem Unfall einer Enkelin sie zum Abheben von 40.000 Euro aufgefordert. Sie ging zur Bank, die dortigen Mitarbeiter aber wurden, misstrauisch und verständigten die Polizei.
Wie Michael Cyriax und Carina Lerch mitteilen, sind Telefonbetrüger derzeit vermehrt im Kreis tätig. Eine Masche ist eine WhatsApp-Nachricht, in der ein Bekannter oder Verwandter vorgibt, eine neue Telefonnummer zu haben, daher sei die angezeigte Nummer nicht bekannt. Am Ende fordert er Geld. Der Präventionsrat Main-Taunus hat gerade eine Kampagne gegen solche Betrügereien gestartet. In den Kreiskommunen sind inzwischen 115 ehrenamtliche Sicherheitsberaterinnen und -berater aktiv, die dafür gezielt ausgebildet wurden. red

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