24. Mai 2023

Lebhafte Diskussion nach interessantem WiTechWi-Vortrag über autonomes Fahren

Autofahren ganz ohne Fahrer

Der IT-Spezialist im Ruhestand, Gunter Eger, referierte zum „Autonomen Fahren“ beim Arbeitskreis WiTechWi. Foto: Kulturkreis GmbH

„Autonomes Fahren – die goldene Zukunft der Mobilität?“ – Diese Frage behandelte Gunter Eger in seinem Vortrag des Arbeitskreises WiTechWi am Mittwoch vergangener Woche.

Im Hörsaal der Albert-Einstein-Schule (AES) versammelten sich 25 Zuhörer, um zu erfahren, wann es endlich möglich sein wird, vollautomatisch von A nach B transportiert zu werden, ohne sich mit den Widrigkeiten und Problemen des Verkehrs beschäftigen zu müssen. Gunter Eger, IT-Spezialist im Ruhestand, breitete zu Beginn seines Vortrags ein Füllhorn voller Erwartungen und Hoffnungen und Visionen vor dem staunenden Publikum aus. Will man das alles glauben, würden in naher Zukunft fast alle Mobilitätsprobleme gelöst werden. Aber als verantwortungsvoller Vortragender wies er auf Widersprüche und Ungereimtheiten in den Aussagen hin.
Auch die prognostizierten Zeitpläne bis zum vollautonomen Fahren scheinen viel zu ambitioniert zu sein. Um aber zunächst mal die Definition des autonomen Fahrens zu präzisieren, erläuterte er die sechs Level, wie sie von der Society of Automotive Engineers (SAE) definiert wurden. Dieses Regelwerk ist ziemlich kompliziert. Deshalb schlagen der ADAC und das Kraftfahrbundesamt eine dreistufige Klassifizierung vor. Dabei zeichnet sich jedoch ab, dass es schon bei der Definition der Rahmenbedingungen noch Diskussionsbedarf gibt.
Im nächsten Schritt ging der Referent auf den technischen Hintergrund für diese Pläne ein. Schnell zeigte sich, dass es verschiedene Wege zum Ziel gibt und dass es keinen einheitlichen Standard gibt und so verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Konzepten zu Werke gehen. Gemeinsam ist aber allen, dass die Kosten erheblich sein werden und eine Finanzierung keineswegs geklärt ist.
Auch sind viele Fragen der einzelnen Bereiche wie digitale Vernetzung, Rechenleistung und Algorithmen für die Software noch nicht befriedigend beantwortet. Die Sicherheit der Steuerung, der Schutz vor Hackern sind keineswegs befriedigend gelöst. Der Stand in den USA ist vergleichsweise zu Europa weit entwickelt aber auch dort läuft es alles andere als rund. Ein Ausflug in Fragen der Rechtsprechung, der Haftung und der Zuweisung von Verantwortung legt offen, dass es auch hier noch viele unbeantwortete Fragen gibt. Als nächstes gab Gunter Eger noch einen Überblick über den aktuellen Stand bei verschiedenen Automobilherstellern und stellte konkrete Versuchsprojekte in Deutschland vor.
Abschließend kam Gunter Eger zu dem Fazit, dass es zwar immer mehr und bessere Assistenzsysteme im Bereich der Mobilität geben werde, die das Fahren bequemer und sicherer machen würden, dass aber ein wirkliches autonomes Fahren erst in Jahrzehnten möglich sein werde. Eine lebhafte Diskussion, die schon während des Vortrags begonnen hatte, schloss den Abend ab und zeigte, dass das Thema die Zuhörer bewegt hatte. red

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