20. September 2023

Tag des Denkmals: Schwalbachs Stadtarchivare führten entlang der bebilderten Stromkästen

Informativer Stadtrundgang

Eine Station des historischen Rundgangs war vor dem Feuerwehrgerätehaus an der Burgstraße. Foto: te

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert jährlich, jeweils am zweiten Sonntag im September, bundesweit den von ihr ins Leben gerufenen „Tag des offenen Denkmals“, in diesem Jahr zum nunmehr 50. Mal. Schwalbach hatte anlässlich dieses Aktionstages – wie jedes Jahr – schon einen Tag vorher am 9. September zu einem Stadtrundgang eingeladen.

20 Interessierte hatten sich zusammen mit den Stadtarchivaren Dieter Farnung und Michael Kaminski bei prächtiger Witterung vor der alten Schule eingefunden, um sich entlang einiger der zehn, seit Juli diesen Jahres mit Schwalbacher Monumenten neu bebilderten, Stromkästen über Schwalbachs Geschichte berichten lassen. Zu Beginn des Rundgangs wurde begleitend ein 26-seitiger Ausdruck des sehr vielfältig informativen und bebilderten, speziell zu diesem Stadtrundgang erstellten Stadtführers verteilt. Dieser kann auch hier heruntergeladen werden.

Darin werden diverse Themen behandelt, wie zum Beispiel der Anschluss an das Schienennetz 1970, die Nebenerwerbs- oder „Kopftuchsiedlung“, Schwalbachs Schulen, die Wasserversorgung, die „Cölnische hohe Heer- und Geleitstraße“ sowie davon begünstigte Gasthäuser und deren berühmte Gäste, das Arboretum und das alte Flugfeld, die Burg Schwalbach, Freiwillige Helden der Feuerwehr bis hin zu James Elmer Spyglass.
Teilnehmer Helmut Scherer, ehemaliger Schwalbacher Stadtbrandinspektor, wusste unter anderem lebendig aus seiner Kindheit von der alten Schule zu erzählen. Ebenso hat sich der teilnehmende Historiker Wolfgang Goos immer wieder mit Details in interessanten Beiträgen spontan engagiert eingebracht und damit den vielseitigen Vortrag besonders lebendig und vielseitig werden lassen. Zum Beispiel erläuterte er, wie es am Altkönig zu Schwalbachs Wald- und Grundbesitztümern kam, der ehemaligen Mark Schwalbach, wo bereits seit um 400 vor Christus zunächst die Kelten und später dann die Römer entlang des Limes siedelten. So gehöre aus historischen Gründen auch heute noch der am Altkönig im Hochtaunus gelegene Fuchstanz zum Grundbesitz der Stadt Schwalbach.

Mit Hilfe der Teilnehmenden wurde die wechselvolle Geschichte des Dorfes und später dann, ab 9. Mai 1970, der Stadt Schwalbach am Taunus und ihrer Menschen noch eindrücklicher vermittelt.
Die bebilderten Stromkästen sind auf Schwalbacher Gemarkung weitläufig verteilt. Aus diesem Grund und wegen des regen Interesses in Form von vielen Fragen und Beiträgen aus den Reihen der Zuhörerschaft ergab sich jedoch lediglich eine kurze Stadtführung, in der letztlich nur eine kleine Anzahl Stromkästen besucht werden konnte. Dazu zählten die alte Schule, der alte Stromverteiler- und jetzige Fledermaus- und Vogelnist-Turm „Am Brater“, die katholische Kirche Sankt Pankratius, das Feuerwehrhaus und der „alte Schulhof“ in der Sauererlenstraße.
Auf Stadtarchivar Michael Kaminski wartet noch viel historisches Material zur Geschichte Schwalbachs darauf, erschlossen, aufbereitet und digitalisiert zu werden. Gerne ist er im Zimmer 313 des Rathauses oder unter der Telefonnummer 06196/804-233 für alle ansprechbar, die sich für Schwalbachs Geschichte interessieren oder als Freiwillige mitwirken möchten. Ebenso sind ergänzende und aufschlussgebende historische Dokumente aller Art sowie Dinge aus Nachlässen oder Vermächtnissen willkommen. te

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