Zum Kommentar „Regelbruch mit Folgen“ in der Ausgabe vom 27. September erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@schwalbacher-zeitung.de.
„Schwalbach ist nicht Rothenburg“ – Mit dieser herablassenden Bewertung führte eine Schwalbacher SPD-Abgeordnete jüngst die von der Stadt selbst aufgestellte Gestaltungssatzung und den Altstadtrahmenplan ad absurdum. Beides gilt zwar für alle Bürger, die an der Optik ihrer Häuser etwas verändern oder sie mit Solarpanelen ausstatten wollen, aber offensichtlich nicht für die Bauträger (Stadt und Kirchengemeinde) der geplanten neuen Kita der katholischen Gemeinde Heilig Geist inmitten des alten Ortskerns.
Die Aussage der SPD-Frau ist ein Musterbeispiel für politische Ignoranz, gepaart mit Borniertheit. Vom „Stimmvieh“ in die Verantwortung gewählt, machen SPD und CDU seit geraumer Zeit gemeinsame Sache: Die 19 Millionen Euro Verlust in der Stadtkasse durch Alexander Immischs Greensill-Desaster sitzen sie unbeeindruckt von Bürgerpetition und -protesten aus, die für das marode Wohnhaus „Am Erlenborn“ veranschlagten 4,4 Millionen Euro lassen jeglichen Realitätssinn vermissen und die Entscheidung um den Neubau des Feuerwehrgerätehauses wurde jetzt ohne Prüfung anderer Optionen durchgewinkt.
Und jetzt wischt die SPD-Abgeordnete die von den Anwohnern der geplanten Kita schon mehrfach vorgebrachten Einwände nach Gutsherrenart vom Tisch. Eine Frage an sie: Für wen, wenn nicht für die Schwalbacher Bürger, üben Sie Ihr Mandat aus? Warum sitzen Sie im Stadtgremium, wenn Sie über Altschwalbach und seine Bewohner derart arrogant urteilen?
Monika Mathes und Michael Witt,
Schwalbach