14. Juli 2014

Eschborns neuer Bürgermeister strebt ein besseres Verhältnis zu Schwalbach an

„Wir müssen enger zusammenstehen“

Eschborns Bürgermeister Mathias Geiger. Foto: Stadt Eschborn

Das Verhältnis zwischen Schwalbach und Eschborn gilt als belastet. Ob Sportpark Arboretum oder die angedachte Asylbewerberunterkunft an der Stadtgrenze zu Schwalbach – immer wieder gab es in der Vergangenheit Reibereien zwischen den beiden Nachbarstädten. Im Gespräch mit der Schwalbacher Zeitung hat Eschborns neuer Bürgermeister Mathias Geiger (FDP) deutlich gemacht, dass er das ändern will.

Seit Februar ist Mathias Geiger, dessen Großmutter aus Schwalbach stammt, im Amt. Dass es in den vergangenen Jahren immer wieder Spannungen gegeben hat, bedauert er. Ich persönlich habe das nie so gesehen, denn eine negative Stimmung ist nicht förderlich“, sagt er. Die Streitpunkte zwischen beiden Kommunen will er daher so gut es geht ausräumen.
Da ist zum Beispiel die Obermayr-Schule am Rande des Arboretums. Während Schwalbach, auf dessen Gemarkung das Gelände liegt, der Privatschule mit Hilfe einer Ausnahme vom Flächennutzungsplan einen Neubau des Schulzentrums ermöglichen will, kam aus Eschborn dazu bisher Gegenwind. Mathias Geiger dagegen hält die Obermayr-Schule für eine „Bereicherung für Schwalbach und Eschborn“ und will sich für die Schule einsetzen. „Natürlich gibt es noch einige offene Fragen bezüglich des Verkehrs und des Kanalanschlusses. Aber das kann man lösen.“
Auch bei einem weiteren Streitthema zwischen Schwalbach und Eschborn streckt der neue Bürgermeister die Hand aus – dem Standort für das Eschborner Asylbewerber-Lager. Die von CDU und Grünen dominierte Stadtverordnetenversammlung hat zwar einen Beschluss gefasst hat, dem Main-Taunus-Kreis ein Grundstück „Im Wehlings“ unmittelbar an der Schwalbacher Bebauungsgrenzen anzubieten, doch Bürgermeister Mathias Geiger hat für derartige Provokationen kein Verständnis: „So etwas muss mit Schwalbach abgesprochen werden. Gegen den Willen von Schwalbach können wir das nicht machen.“
Den geplanten Sportpark Arboretum, den Eschborn ebenfalls direkt an der Stadtgrenze plant, nennt Mathias Geiger ein „Luxusproblem“. Denn seiner Meinung nach wird der neue Sportplatz neben der Schnellstraße so schnell nicht gebaut werden, da in Eschborn noch eine ganze Reihe anderer Bauvorhaben auf der Agenda stehen. „Wenn es soweit ist, wird Schwalbach aber selbstverständlich dazu gehört.“
Besonders am Herzen liegt dem neuen Eschborner Bürgermeister das Arboretum, in dessen Förderverein er seit einigen Jahren den Vorsitz hat. Hier ist es Mathias Geigers Ziel, mit Schwalbach und Sulzbach gemeinsam eine einheitliche Benutzerordnung zu erstellen, damit zum Beispiel Verstöße gegen die Anleinpflicht in dem Waldpark auch geahndet werden können. Das ist laut Mathias Geiger „juristisch nicht ganz einfach“. Er ist jedoch zuversichtlich, dass alle drei Städte eine gute Lösung erarbeiten werden. Darüber hinaus hofft er, dass eine sinnvolle Nutzung für den alten Hangar gefunden wird und dass das rund neun Hektar große Flugplatz-Gelände irgendwann einmal dem Arboretum zugeschlagen werden kann.
Grundsätzlich sieht Mathias Geiger eine Notwendigkeit zu einer stärkeren interkommunalen Zusammenarbeit. „Die Begehrlichkeiten von Frankfurt in Richtung Eingemeindung unserer Städte flammen immer wieder auf. Da müssen wir eigentlich zusammenstehen, statt uns zu beharken.“ MS

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