Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Morgen Weiberfastnacht, Freitag Damensitzung und Pfarrfastnacht, Samstag Umzug in Eschborn, Sonntag Umzug in Frankfurt, Montag Kinderfasching und wer am Dienstag auch noch nicht genug hat, kann noch nach „Klaa Paris“ gehen. Am nächsten Mittwoch helfen dann wahrscheinlich wirklich nur noch Heringe und ASS.
Auch wenn die Witze flach und die Lieder grauenhaft sind: Die heiße Phase der Fastnacht ist alles in allem doch recht lustig, eben weil viele Witze genauso schlecht sind wie die Figuren mancher Gardemädchen, wie der Gesang all der Mittvierziger in Glitzersakkos oder wie die Laune der Obernarren, die bei klirrender Kälte stundenlang auf einem windigen Festwagen herumstehen müssen. Wenn so einer missmutig rote Bällchen ins Publikum wirft, ist das irre komisch.
Fastnacht ist die Abwesenheit der in Deutschland sonst so weit verbreiteten Perfektion. Endlich dürfen auch mal all die anderen auf die großen und kleinen Bühnen, die zwar nicht perfekt, aber dafür sympathisch sind.
Auch das Publikum ist lockerer und zählt im Trubel lieber „Pfläumchen“ als falsche Töne. So sind alle gut drauf und freuen sich. Schade, dass am Aschermittwoch schon wieder alles vorbei ist. Mathias Schlosser