Natürlich kann man nicht wirklich etwas dagegen haben, das bedürftige Familien in Zukunft das Naturbad mehr oder weniger kostenlos benutzen dürfen – auch wenn mancher fürchtet, dass sich die arbeitslose Mutti von dem gesparten Geld auf der Liegewiese erst einmal eine Zigarette anzündet.
Die Geste gegenüber sozial schwächeren Schwalbachern ist richtig. Doch in Anbetracht der Zahlen aus dem vergangenen Jahr hätte man auch über eine noch weitergehende Reform der Eintrittspreise nachdenken können. Wie sich gezeigt hat, sind die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern gerade einmal ein bisschen höher als der Lohn für das Personal im Kassenhäuschen. Vor diesem Hintergrund könnte man fast schon darüber nachdenken, generell auf einen Eintritt zu verzichten und stattdessen eine Art Spendendose aufzustellen – so ähnlich wie das Kartoffel- und Blumenbauern schon seit langem tun.
Zumindest aber sollte die Gruppe der Kostenlos-Benutzer noch erweitert werden. Denn wenn Bedürftige freien Eintritt haben, dann sollten zum Beispiel engagierte Bürger, die eine Ehrenamts- oder Jugendleiterkarte haben, auch nichts bezahlen müssen.
29. April 2015