8. Juli 2015

Flüchtlings-Zeltlager bewegt die Schwalbacher – Schon Wohnungen gefunden

Welle der Hilfsbereitschaft

Das erbärmliche Flüchtlings-Zeltlager, das der Main-Taunus-Kreis mit Zustimmung der Stadt Schwalbach auf dem Naturbad-Parkplatz errichtet hat, hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Für einige Flüchtlinge wurden sogar Wohnungen gefunden.

Denn in den Zelten kann man derzeit kaum leben. Auf deutlich über 40 Grad steigen die Temperaturen im Inneren. Vor allem für die algerische Familie mit drei Kindern war das zu viel. Für sie fand sich eine Wohnung in der evangelischen Limesgemeinde. Und auch für die sechs Geschwister aus dem Irak, die in den Zelten leben, scheint eine bessere Lösung in Sicht zu sein. Ein Schwalbacher hat ihnen gestern eine Wohnung im alten Ort zur Verfügung gestellt, in die sie Ende der Woche einziehen sollen.
Damit müssen voraussichtlich nur noch neun Flüchtlinge auf dem Naturbad-Parkplatz campieren. Einer der vielen engagierten Helfer sagt: „Es wäre großartig, wenn für sie auch noch eine richtige Unterkunft gefunden werden könnte.“ Wer eine solche Unterkunft hat, kann sich an Brigitte Wegner (Telefon 804-146), eine der Leiterinnen des Sozialamts im Rathaus, wenden.
Sie erhält zurzeit ebenfalls viele Anfragen von hilfsbereiten Bürgern und empfiehlt, den Flüchtlingen etwas Obst oder Wasser zu den Zelten zu bringen. Die Flüchtlingshilfe Schwalbach – momentan unter Regie von Klaus Stukenborg (Telefon 86783) – hat sich am Montagabend getroffen, um alle Spenden und Hilfestellungen zu koordinieren.
Eine private Spendenaktion haben derweil vier junge Schwalbacher gestartet. Youness Joatit, Tarig Boujrad, Karim Touzani und Abdula El-Fonti haben über Facebook aufgerufen, für die Menschen in den Zelten zu spenden. Die jungen Erwachsenen marokkanischer Herkunft wollen im Fastenmonat Ramadan etwas Gutes tun und haben ein eigenes Spendenprojekt auf die Beine gestellt. Eine Garage ist bereits gut gefüllt und bis Freitag, 10. Juli, nehmen die vier noch Spenden entgegen. Weitere Informationen erteilen sie unter der Telefonnummer 0177/9106288. Ihr Projekt richtet sich ausdrücklich an alle Schwalbacher, ganz gleich ob Christen oder Muslime. Youness Joatit sagt: „Lasst uns die Stadt der Nächstenliebe sein.“ MS

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